Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Tag 6, Do 30. Jul 2009: Sporminore - Andalo - Passo San Giovanni - Ranzo - Drena - Massone - Riva del Garda
80 km, 2410 Hm


Sporminore
Riva
Wir verlassen Sporminore bergab durch kurvige Obstgartenwege und bekommen auch prompt ein paar Duschen durch die Bewässerungsanlagen der üppigen Obstgärten ab. Dann beginnt eine lange und teilweise sehr schwierige Auffahrt hinauf nach Andalo, einem bekannten italienischen Schiort.









Einige Passagen sind richtige Wadlbeisser und wenn dann nicht einmal mehr der Schotter hält dann betonieren die Italiener für gewöhnlich halt ein ordentliches Waschbrettl in die Landschaft. Kurz vor Andalo erleben wir einen richtigen Pensionistenexodus, in Scharen kommen sie uns entgegen, wir rollen gemütlich zu unserer ersten Rast. Ein paar Asphaltkehren später beginnt eine Schotterstrasse die teilweise mitten durchs Schigebiet hinauf bis zum Passo San Giovanni führt.










Der anfangs gleichmäßige Weg geht zwischendurch in ordentliche Steigungen über und wird weiter oben dann zum richtig anspruchsvollen Singletrail. Kein Problem, denken wir uns, weil am Passo erwartet uns dann ja sicherlich ein gutes Essen. Also genießen wir den wirklich atemberaubenden Ausblick hinunter auf den Lago di Molveno und hinüber in die Brenta, während wir uns langsam aber mühsam dem höchsten Punkt des Tages entgegen kämpfen.










Oben angekommen dann die große Enttäuschung, außer ein paar verlassenen Hütten und einem Wegweiser findet sich hier heroben nicht viel, also so ziehen wir weiter. Ehrfürchtig bleiben wir immer wieder vor den mächtigen Felsmassiven der Brenta stehen. Dann folgt eine rasante Abfahrt über langgezogene Almwege, wir lassen es noch einmal richtig krachen bevor dann die echte Herausforderung des Tages auf uns zukommt - die Abfahrt hinunter nach Margone und Ranzo. Selbst für Schöckeltrassen erprobte Downhiller ist das kein Bemmerl. Wir riskieren nicht allzu viel und steigen immer wieder ab, der Track hat es wirklich in sich. Zwischendurch gibt es aber immer wieder tolle Abschnitte die so richtig Spass machen, in Summe ein echtes Mountainbike Highlight für Profis.










Durchgerüttelt, hungrig und müde kommen wir in Ranzo an, diesem erbärmlichen Kaff in dem man nicht einmal etwas zu Essen bekommt. Also entschließen wir uns kurzerhand zur steilen Abfahrt hinunter ins Tal. Auf einem schön angelegten Radweg geht es rasant bergab zum Lago di Toblino. Das Haus am Platz
(ein Schloss direkt am See) ist dann doch eine Nummer zu fein für unsere Ausdünstungen. Also fahren wir ein Stück nach Norden und fallen dort in einem Ristorante ein. Nach 14:00 ist in der Küche auch hier tote Hose, aber was uns dann trotzdem an kalte Köstlichkeiten aufgetischt wird übertrifft unsere Erwartungen deutlich.
Die volle Wampe lässt sich danach wahrlich nicht mühelos hinauf nach Cavedine wuchten. Die Auffahrt ist hart, bietet aber immer wieder einen schönen Blick hinunter zum gleichnamigen See. Nach geilem weil super flowigem Downhill durch schöne Birkenwälder geht es dann im zermürbenden Zickzack hinüber nach Dreno.
















Wir brausen hinunter nach Arco und rollen genussvoll unserem Ziel entgegen. Wir erhaschen die ersten Blicke auf den Lago und cruisen auf der definitiv schönsten Uferesplanade dieses Planeten in Richtung des Altstadtzentrums von Riva del Garda. Plötzlich verspüren wir das dringende Bedürfnis uns zu reinigen und Franz begründet die Tradition der rituellen Waschung im See, wobei objektiv betrachtet Flora und Fauna im Wasser diesem Treiben sicherlich eher skeptisch gegenüber eingestellt sind.
Freilich werden die Räder an der richtigen weil einzig dafür vorgesehenen Laterne im Hafenbereich angelehnt und wir zelebrieren eine weiter Tradition, das Finisherbier! Es ist vollbracht!