Via Claudia 2009

Auf Abwegen (und zuvor auf Aufwegen) von Jenbach nach Riva del Garda .

Es ist nur würdig und recht auf eines Kaisers Spuren zu wandeln, oder eben zu radeln.

24. Juli 2009 bis 01. August 2009

7 Tage, 520 km, 13940 Hm

Franz, Wolfi und Günther

Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Tag 2, So 26. Jul 2009: Hintertux - Tuner Joch - Gries am Brenner - Sattelalm - Kreuzjoch - Sterzing

                                      67 km, 1980 Hm

Hintertux

Sterzing

Am nächsten Morgen geht‘s dann gleich hinter der Unterkunft auf einer zunächst angenehm zu fahrenden, später selbst für gut trainierte Wadeln eher knackigen Schotterstraße hinauf bis zur Bergstation der Hintertuxer Seilbahn. Eine Auffahrt in traumhafter Kulisse, der Blick hinüber zum Hintertuxer Gletscher ist wirklich beeindruckend.

Auch nach der Bergstation will die Steigung nicht so richtig abreissen, daher kommen wir recht geschafft oben auf der Schutzhütte am Tuxer Joch an. Wir erholen uns bei Apfelstrudel und Kaffee und geniessen die wolkenlose Aussicht, keine Selbstverständlichkeit hier am Alpenhauptkamm. Gestärkt machen wir uns an die mehr als anspruchsvolle Abfahrt hinunter nach Kasern.

Anfangs noch halbwegs fahrbar wird der Weg dann teilweise zum Klettersteig, die nächsten 500Hm werden wir halt zu Wanderern mit Rädern unterm Arm. Die Belohnung folgt dann weiter unten, der beeindruckende Talschluss von Kasern lädt zum gemütlichen Ausrollen ein - ein echter Genuss!

Wir queren die Brenner Bundesstrasse, nach einem sehr üppigen Mittagessen in Vinanders geht es dann auf hartem Schotter hinauf zunächst einmal bis zur Sattelbergalm. Dort machen wir es uns im Schatten der Hütte auf ein paar Matratzen bequem und nehmen einen Panda 4x4 unter die Lupe ob er wohl eh die richtigen Komponenten an der Hinterachse verbaut hat.

Die darauf folgende Auffahrt zum Kreuzjoch geht nach einem fast gemütlichen Schotterteil dann rasch in einen anspruchsvollen Wanderweg über, keine Gnade für die Wade.

Die Aussicht hier heroben am Kreuzjoch ist großartig, wir geniessen die kilometerlange Fahrt auf der Brenner Grenzkammstrasse, fast eben geht es dahin. Wenn du das einmal gemacht hast vergisst du das dein ganzes Leben nicht mehr! Danach geht es in rasanter Abfahrt und durch viele unbeleuchtete Tunnel wieder hinunter ins Tal bis zur alten Brenner Bundesstrasse. Franz fängt sich einen Nagel ein, alle Nichtbetroffenen freuen sich schon auf eine seiner hochfrequenten Aufpumpeinlagen - Lachen ohne Ende.

Danach rollen wir in ein paar fast angenehmen Wellen über Gossensass hinunter bis Sterzing, das Durchfahren der Altstadt am Ende eines solchen Tages ist ein echtes Hochgefühl.

Da wir die genaue Position des Hotels nicht kennen fragen wir ein paar Passanten nach dem Weg und geraten schließlich an eine aufgeweckte Italienerin im Rosa Trikot, welche uns kurzerhand ins Schlepptau nimmt und uns freundlich per Rad direkt zum Hotelparkplatz bringt - super Service!

Das Hotel Mondschein ist eine gute Wahl, ruhige und zentrale Lage, im mondänen Speisesaal gibt es ein großartiges All-you-can-eat-Italien-Abendessen-Antipasti-Schlemmer-bis-net-mehr-geht-Buffet!!!

Danach kugeln wir durch die Altstadt, die müden Beine können den überfüllten Wamst kaum tragen - erst ein gutes Fläschchen Südtiroler Rotweins bringt die ganze Sache wieder ins Gleichgewicht.

Das Lachen endet dann für Günther aber spätestens beim ersten Gegenanstieg, gestärkt von der erholsamen Abfahrt wird heftig in die Pedale getreten - die Kette dankt es nicht und bricht einigermaßen spektakulär.

Mit vereinten Kräften, Werkzeugen und Ersatzteilen reparieren wir die beleidigte Kette, weiter geht's.