Tag 6, Donnerstag 30. Juli 2015, 88 km, 2650 Hm:
Passo Mortirolo - Valgazza - Valle di Varadega - Pianaccio - Malga Val Bighera - Valgrande - Pedenole - Vallarco - Pontagna - Val Varisola - Vicolo Valbione - Oglio Narcanello - Malga Cadi - Passo Tonale - Alpe di Pojole - Ossana - Rifugio Orso Bruno - Malga Campo Carlomagno - Spinale - Madonna di Campiglio



Ü5 Mortirolo
Ü6 Madonna di Campiglio
Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Ein herrlicher Morgen, nur die Aussicht auf die notwendige Reparatur trübt bei Günther die Vorfreude.
Aber gleich beim Zerlegen wird klar, nix mit Reparieren, die Freilaufnabe ist in drei Teile gebrochen.
Allen ist klar, sicherlich kein Materialfehler, sondern offensichtlich von immensen Naturgewalten zermalen...
Der freundliche und hilfsbereite Wirt hat ohnehin vor ins Tal abzufahren, also trennen wir uns am Vormittag. Der Rest der Gruppe nimmt die geplante Strecke auf teilweise anspruchsvollen und rutschigen Abfahrten und auf durchgängig anspruchsvollen aber griffigen Auffahrten über Schipisten Richtung Passo Tonale in Angriff.



















Günther verpackt das Rad im Auto (weil es bergab geht gibt es nur einen Punkt Abzug in der Gesamtwertung, aber nachdem alle anderen schon disqualifiziert sind, kein wirkliches Problem) und fährt in der Hoffnung auf einen Radhändler im Auto nach Edolo ab. Beim dritten Radhändler werden wir fündig, standardgemäß handelt es sich um die Velomanufaktur Franzinelli. Wir scheitern aber aufgrund des durchgängigen Ähnlichteilekonzepts von Shimano mit allen Reparaturversuche, keine der verfügbaren Naben passt, also bleibt nur noch die Option neues Hinterrad samt Ultraleichtbau-Bremsscheibe. Nach einer Stunde harter Fahrt zurück nach Edolo stärkt sich Günther bei einer Pizza, besteigt entspannt den radtauglichen Bus nach Ponte di Lengho und dort die radtaugliche Gondel hinauf zum Passo Tonale.









Erholt trifft er dort auf die Hartgesottenen und wieder vereint geht es schwungvoll auf einer tollen Abfahrt hinunter nach Ossana. Wir wandeln die (teilweise) mühsam erarbeiteten Höhenmeter ohne viel Bremsen in wunderschöne, teils sehr speedige Kilometer um (Achtung Hund!), erst unten in Ossana ist dann wieder Schluss mit lustig.









Die Streckenführung hinauf zum Rifugio Orso Bruno ist äußerst knackig gewählt, nur einmal können wir in einem wunderschönen Talschluss etwas ausrasten, bevor uns der nächste Stich hinauf zur Malga Alta führt. Die unausweichliche Rast dort oben ist einmalig, wir genießen den Sonnenschein, die traumhafte Aussicht und bergeweise Speck und Käse, der uns bei der nun folgenden Auffahrt hinauf zum Rifugio aber etwas schwer im Magen liegt. Aber wie sagt unsere Prinzession immer: Wein im Kopf, Speck in die Haxn, oder so...










Freilich wäre auch ein etwas detaillierteres Studium des noch bevorstehenden Höhenprofils nicht ganz sinnlos gewesen, denn was da nun bei schon langsam aufkommender Dunkelheit auf uns zugekommt ist nicht ganz ohne (Leiden). Ferdl macht mit Günther das Schlußlicht beim Anstieg, während die anderen es bei der nun folgenden Abfahrt hinunter nach Madonna die Campiglio schon so richtig krachen lassen. Etwas zuviel sogar, wie die Hinterbau-Schwinge von Tom‘s Rothwild meint, um sich ohne jegliche Vorankündigung erfolgreich in der Magnesium-Zellteilung zu versuchen. Passiert ist zum Glück nichts, mit einem Holzkeil ist der Hinterbau schnell wieder seiner Freiheitsgrade beraubt, naturgemäß fortan mit eher bescheidenem Federweg vergleichbar in etwa mit dem eines Formel 1 Boliden.
Bei vollkommener Dunkelheit kommen wir in Madonna di Campiglio an, nach rascher Dusche begeben wir uns umso rascher an die Bar und verhalten uns dort als gäbe es kein Morgen, was sich dann aber doch wenig überraschend als Irrtum herausstellen wird. Und übrigens meine werten Herren, wenn man schon beim höchst illegalen Liftfahren erwischt wird, dann sollte man Betroffenheit und Reue an den Tag legen, denn amüssiertes Ignorieren führt nämlich zum endgültigen Streichen von der Wertungsliste, also nicht einmal mehr „unter ferner liefen...“







