Tag 5, Mittwoch 29. Juli 2015, 62 km, 2600 Hm:
Poschiavo - Cansume - San Romerio - Tirano - Grosotto - Pian della Gallina - Passo Mortirolo



Ü4 Poschiavo
Ü5 Mortirolo
Links zu den einzelnen Tagesetappen:
06:00: Wir erwachen, drei Herren der Schweizer Straßenwacht diskutieren mit Bieren vor dem Fenster.
07:00: Wir frühstücken, drei Herren der Schweizer Straßenwacht diskutieren mit ....
Es ist ein bisschen feucht am Morgen aber es bleibt trocken und so donnern wir nach kurzer Abfahrt in die erste Steigung, die vorderen Federgabeln gehen dabei fast auf Anschlag.










Die ersten Schotterstraßen sind gut zu fahren und bald folgen ein paar traumhafte Singeltrails die keinerlei Wünsche offen lassen. Aber die Sache hat auch ihren Preis und wir verschießen schon am Vormittag viele unserer wertvollen weil begrenzten Körner.










Bis zur Mittagsrast bei San Romerio haben wir dann schon mehr als 1000 Höhenmeter in den Beinen. Die Aussicht dort ist grandios, das Essen einfach, ursprünglich und gut, die Preise sind wie gehabt auf oberem Schweizer Niveau, also Wahnsinn. Wir genießen die Pause in der Sonne und hauen uns die Wampen voll.










Es folgt eine tolle Abfahrt hinunter bis Tirano, viele anspruchsvolle Passagen und auch viele spitze Steine und einige Dornen, die Hannes dann schließlich einmal an die Reifenbox zwingen. Bei brütender Hitze warten wir zusammen, der Fahrtwind geht in einer solchen Situation doch einigermaßen ab.










In der schönen Altstadt von Tirano genießen wir einen guten Cappuccino und stärken uns ein wenig für die nun folgende 1400 Hm Auffahrt zum Passo Mortirolo. Anfangs geht es noch gemütlich entlang eines Flusses dahin, dann übernimmt Franz in typischer Körperhaltung die Führungsarbeit und es wird wieder einmal für alle Beteiligten unangenehm, Stichwort: Hinten fahren tut genau so weh wie vorne fahren!
Dass Hannes aber trotzdem für Fotos kurz anhält hätte uns schon damals zu denken geben sollen...












Und dann, aber dann...unvermittelt schlängelt sich die Straße mit 20% und mehr gen Himmel, nur der gute Asphalt verhindert ein ständiges Durchrutschen der Räder, beziehungsweise rechtzeitiges Absteigen.
Lange, sehr lange zieht sich die Straße hinauf zum Passo Mortirolo. Erst vor zwei Monaten haben sich noch die Profis beim Giro de Italia hier herauf gequält, das war sicherlich eine tolle Etappe für die Profi-Jungs.
Oben kurz vor dem Passo della Foppa wird es dann nebelig und etwas ungemütlich, erst sehr spät bemerkt Günther dass sein Freilauf nicht mehr so richtig schnurrt (bergauf wohlgemerkt). Mit etwas Respektabstand kommt er dann beim Rifugio Antonioli an, leider geht dass mit dem kaputten Freilauf aber rein technisch gesehen als Ausrede nicht so richtig durch...
Das Essen ist vorzüglich aber eindeutig zuviel, nicht einmal der üppige Verdauungs-Grappa bringt die erwartete Linderung, auch nicht bei wiederholten Versuchen. Wir ziehen uns spät aber doch in unser einfaches aber sauberes Bettenlager zurück, Wäscheservice inklusive.