Tag 4, Dienstag 28. Juli 2015, 84 km, 2600 Hm:
Prad - Lichtenberg - Calvabrücke - Münstair - Santa Maria - Chasatschas - Tschuccai - Val Mora - Passo di Fraele - Val Alpisella - Passo Alpisella - Livigno Spölbrücke - Valle Forcola - Val dell´Orsera - Rifugio Tridentino - Forcola di Livigno - Val di Gess - Val Lagune - Plan da La Rösa - Mottacalva - Poschiavo



Ü2, Ü3 Prad
Ü4 Poschiavo
Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Wiederum herrliches Wetter, man kann es nicht anders sagen, es ist uns gegeben. Wir verlassen nach gutem Frühstück das am Fuße des Stilfser Jochs gelegene Prad nach Nordwesten, ständig begleitet von einem großartigen Fernblick aus dem Vinschgau hinauf Richtung Reschenpass. Ein knackiger Guten-Morgen-Stich führt uns dann hinauf zu einem Wasserkanal der sich aus dem Val Münstair kommend über viele Kilometer und mit ganz wenig Gefälle der Bergflanke entlang zieht, was auf dem damit einhergehenden Fußwegerl einen einmaligen Singletrail für uns ergibt.










Leider werden wir von einem Felssturz zur Umkehr gezwungen und fahren wieder ins Tal ab, um dann auf einem schönen und gut zu fahrenden Radweg hinauf Richtung Santa Maria zu „rollen“. Bei einer kleinen Hütte machen wir die für Günther dringend notwendige Rast und werden von zwei Mädels mit Kuchen, Kaffee und Saft versorgt, da gibt es freilich gutes Trinkgeld. Dann geht es weiter hinauf bis zum Hotel Stelvio, das wir schon von unserer Grandmaster-Tour 2010 kennen.


















Dafür steht uns nun eine tolle Fahrt durch das Val Mora bevor, von vielen bereits im Vorfeld zurecht gepriesen. Es geht zuerst auf schnellen Schotterpassagen dahin (man beachte die MTB freundlichen Weidezaunrampen), bis wir dann nach links in den Wald abbiegen und auf einem großartigen Singletrail dem schottrigen Flusslauf durch das Val Mora folgen.
Es folgt die lange Fahrt hinauf bis Döss Radond, der Sattel ist über eine teils steile Schotterstraße gut erreichbar. Die läppischen 900 Höhenmeter sind schnell erklommen, oben warten wir zusammen (diesmal hat sich Wolfi dem notorischen Schlußlicht angenommen) und genießen zusammen mit einigen anderen Radfahrern die schöne Almlandschaft.










Wir meistern den rolligen Schotter über den Passo di Fraele und genießen den Blick auf den Stausee, auch den kennen wir von der Tour 2010, damals allerdings ostseitig angefahren über Umbrailpass und Bocchetta di Forcola. Wir biegen scharf nach rechts ab und gönnen uns die geradezu mickrigen 350 Höhenmeter auf gut fahrbarem Schotter hinauf zum herrlichen Passo Alpisella.










Ein wunderbarer Übergang hinüber nach Livigno, Genussradeln pur, gefolgt von einer rasanten Abfahrt zur dringend notwendigen Mittagsrast. Hier gibt es jährlich ein MTB Rennen, was aber aufgrund der anderen Fahrtrichtung sicherlich nichts mit Genuss zu tun hat. Unten dann endlich das alle erlösende Schild mit dem Hinweis auf Spaghetti, es wurde auch wirklich bereits Zeit...









Wir nehmen eine mehr als ausreichende Anzahl an Kalorien zu uns und rollen dann auf einem schönen Radweg hinunter nach Livignio. Sportlich ist hier einiges los, Livigno ist ja ein bekanntes Wintersportzentrum, scheinbar wird hier auch die Sommerzeit von den Sportlern intensiv genutzt, so manchen stramme Läufer können wir nicht wirklich abschütteln.
Der Gegenwind ist uns nicht wohl gesonnen, da es schon spät ist verzichten wir auf die Trailpassagen am linken Talrand und fahren zuerst auf gut ausgebauten Radwegen in das Tal hinein, später dann auf einer schönen Schotterstraße langsam aber sicher hinauf Richtung Forcola di Livigno. Als wir dann im Talschluss nach links abbiegen können oder wollen wir kaum glauben dass wir da noch hinauf müssen...










Aber irgendwie geht es ja scheinbar immer und so ziehen wir uns oben am Sattel angekommen die warmen Klamotten an und brausen hinunter Richtung Poschiavo. Vor lauter Speed übersehen wir dann sogar die Abzweigung die uns auf einen sicherlich tollen Singletrail auf der linken Talseite gebracht hätte. Kurz nach dem Grenzübergang hinein in die Schweiz dann vor lauter Übermut auch gleich noch ein kurzer Verfahrer, schließlich finden wir aber doch die richtige Fährte und kommen spät aber doch im Hotel Zarera an, wobei sich an diesem Tag zum Schluss der Sattel schon wie ein Kaktus angefühlt hat. Aber dann gibt es Schweizer roastbeef und Bier in 0,66 Liter Flaschen - der Himmel kann warten, willkommen im Paradies...




