Frühstück um 07:00, danach repariert Günther die gebrochene Speiche am Vorderrad (inkl. Demontage der Bremsscheibe). Gemütlich rollen wir hinüber zum Lago di Tovel, danach geht es gleich knackig hinauf Richtung Malga Pozzoi, teilweise knackiger als uns so früh am Morgen lieb ist. In einem Teilbereich war dann überhaupt nur noch Felssturzgebiet, die Straße lag eher provisorisch auf dem beweglichen Untergrund.
Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Tag 5, Mi 27. Jul 2011: Lago di Tovel - Malga Pozzoi / Flavona - Passo Groste - Rifugio Graffer - Bregn da Ors -
Condino, 81 km, 2560 Hm

Lago di Tovel

Condino


















Nur mühsam erreichen wir die Malga Pozzoi, teilweise auf komplett neuer Schotterstraße. Die einzigen Straßenwalzen die bisher auf diesem Weg gefahren sind waren wir. Bei der Hütte tanken wir Wasser und ziehen weiter hinauf Richtung Malga Flavona, ein gerüttelt Maß des Weges wurde dabei schiebenderweise zurückgelegt. Kurz vor der Hütte bekommen wir zum ersten Mal einen Eindruck von den Dimensionen des Brentamassivs, atemberaubend schieben sich die Felswände zu unserer Linken in die Höhe.










Spätestens nach der Hütte war dann Schluss für den gemeinen Radfahrer, schiebend, hebend und tragend kämpfen wir uns hinauf Richtung Passo Groste, der Aufstieg ist alles andere als mühelos. Öfter als für ausreichende Panoramaeindrücke nötig machen wir eine kurze Rast und genießen die beeindruckende Bergkullisse, und verschnaufen...




















Kurz vor dem Passo Groste dann zur Rechten eine beeindruckende Felsformation, die sicherlich von Giorgio Graffer das eine oder andere mal bezwungen wurde. Nach ihm ist auch das imposante Rifugio benannt, das wir nach dem Pass und kurzer Abfahrt müde aber zufrieden erreichen. Das Rifugio scheint auch ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderer und Bergsteiger zu sein und so sind wir dann froh noch ein gemütliches und warmes Platzerl zu bekommen. Wir hauen uns die Mägen voll wärmen unsere kalten und müden Glieder.










Die Abfahrt war rutschig, macht aber riesig Freude, über 1000 Höhenmeter nur auf Singletrails hat man nicht so oft am Stück. Auf halber Höhe macht Wolfi einen Salto gen Abhang, rappelt sich aber ohne Schrammen wieder den Berg hoch. Bei Vallesinella kommen wir wieder in die Zivilisation und brausen auf steilen Schotterstraßen hinunter bis zu einer Brücke an der wir das Wasser für den nun folgenden Aufstieg Richtung Bregn da Ors tanken. Gleichmäßig geht es auf Schotter durch einen nebelverhangenen Urwald bergan, und Mythbuster Günther widerlegt die These dass man bergauf keinen Salto schlagen kann.










Wir ziehen an einem idyllischen Bergsee vorbei hinauf Richtung Passo und stehen dabei mehrmals bis zu den Waden in Kuhfladen. Nach insgesamt 600 Hm oben angekommen bereiten wir uns bei einem Marterl samt Glockenspiel auf die nun folgende Abfahrt vor.
Etwas überraschenderweise geht es dann aber doch noch ein Stück nach oben. Uns wurde warm, was wir dann aber bei der nun folgenden rauschenden Abfahrt hinunter ins Tal ganz gut gebrauchen können. Warm wurde auch unseren Bremsen, müde und verdreckt erreichten wir die Bar Brenta.









Die freundlichen Wirtsleute heizen den Kamin ein und versorgen uns mit leckeren Kuchen, die Moral der Truppe steigert sich darauf hin wieder deutlich. Von nun an geht es auf Asphalt rasant hinunter ins Tal und danach über ein paar Wellen nach Süden Richtung Condino.
Mannschaftszeitfahren ist wieder angesagt und das Surren der Fat Alberts wird nur manchmal von einem lästigen Kettenspringgeräusch von Günther‘s zuverlässigsten Mountainbike der Welt unterbrochen.
Nach dem obligatorischen Ankunftsbier beziehen wir unser 5-Mann-Zimmer, der Weg zu Fuß zur versteckten Pizzeria ist lang, zahlt sich dann aber doch aus,und so nehmen auch dieser anstrengende Tag noch einen versöhnlichen Ausklang.
Das Wetter wurde aber auch nicht besser und mit etwas Überwindung brechen wir unsere Rast ab und fahren bei anfänglichem Nieselregen auf einer äußerst anspruchsvollen aber tollen Abfahrt hinunter Richtung Vallesinella. Thomas packt mehrmals seine Actioncam aus und macht ein paar tolle Burstshots, wie der Steirerbua halt so zu sagen pflegt.