Kaisersteig 2012

Von Krimml nach Riva del Garda, auf unseres Kaiser's Spuren...

In sieben Tagen mit dem MTB über sieben Berge (oder mehr), von Krimml am Gerlos

wieder einmal bis nach Riva del Garda (unserem erklärten Lieblingsziel)

25. Juli 2012 bis 01. August 2012

7 Tage, 524 km, 16025 Hm

Franz, Wolfi, Georg und Günther

Tag 4, So 29. Jul 2012: Gampenalm - Villnösstal - Broglesalm - St. Ulrich - Seiser Alm - Mahlknecht Joch -

                                      Moena - Karerpass, 77 km, 2450 Hm

Frühstück um 07:00, nach harter Nacht im laut schnarchendem 8-Bett-Zimmer. Der dringend benötigte Schlaf wurde uns aber wohl auch durch das letzte Stück Käse (schließt den Magen) und das letzte Glas Rotwein (schließt das Gehirn) geraubt, Erinnerungen an die Heidelberger Hütte werden wach, wir auch, langsam. Nach gutem Frühstück wird eifrig an den Boliden geschraubt, Günther justiert sein vorderes Schaltseil und Georg montiert mit Ach und Weh die neuen Bremsbeläge. Dann geht es los.

Nach kurzer und schneller Abfahrt auf einer Schotterstrasse hinunter in das Villnösstal beginnen wir den relativ einfach zu fahrenden Anstieg hinauf zur Geisler Alm. Danach durchqueren wir sehr unwegsames Gelände und oftmals schieben wir die Räder, weiter zur Brogles Alm. Die Wolken hängen tief in den schroffen Gipfeln, manchmal bricht die Sonne durch, wir sind Teil einer beeindruckenden Bergszenerie.

Auf der Broglesalm sind die Steinplattenleger zu Hause, und zwar die Fleissigen. Über viele hundert Meter

trotzen die teilweise quadratmetergroßen Platten der Witterung, den Kühen und allen Fahrzeugen, wir gehen aber schonend damit um und schieben unsere Räder vorsichtig die steilen Wege hinauf. Nach einiger Zeit tut sich eine Hochebene auf, beliebtes Gebiet für italienische Wanderer und Pferde gleichermaßen, es zieht sich ein quasi ebener Weg kilometerlang dahin, welch unverhoffter Müßiggang.

Flott rauschen wir, dem doofen Detlef zum Trotz, auf der Asphaltstrasse hinunter nach St. Ulrich, Hunger und Gewitterwolken ziehen auf, wir hoffen dass Detlef auf der vermeintlich besten Abfahrt hinunter in‘s Grödnertal nicht allzu sehr im Schlamm versunken ist und suchen Zuflucht bei der bisher teuersten italienischen Pizzeria wo gibt. Gutes Timing ist alles, wir sitzen den Platzregen gemütlich aus und nehmen danach wieder fast trockenen Rades bergauf Fahrt auf.

Wirklich beeindruckend ist danach am späten Nachmittag bei tiefstehender Sonne die Abfahrt durch das Val Duron hinunter bis Campitello di Fassa, wir rollen gemütlich weiter auf einem schön angelegten Radweg hinunter bis Pozza di Fassa, wo wir uns und unsere Boliden stärken.

Die anschließende Tortur hinauf zum Karerpass ist zwar grundsätzlich gut fahrbar, wird aber wiederholt von diversen Attacken geprägt. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Passo Carezza und beziehen unsere Zimmer im mondänen (antiken) Hotel Savoy. Essen & Trinken sind aber sehr gut, mehr brauchen wir heute auch nicht.

Der Aufstieg zur Seiser Alm verlangt von Mensch und Maschine alles ab, der Mensch bekommt Wasser, während die Maschinen Kettenglieder und neue Speichen benötigen. Die Auffahrt zum Passo Duron vulgo Mahlknechtjoch entspricht phonetisch und physisch den Erwartungen, ein wirklich hartes Stück Arbeit.

Kareralm

Gampenalm

Links zu den einzelnen Tagesetappen: