Kaisersteig 2012

Von Krimml nach Riva del Garda, auf unseres Kaiser's Spuren...

In sieben Tagen mit dem MTB über sieben Berge (oder mehr), von Krimml am Gerlos

wieder einmal bis nach Riva del Garda (unserem erklärten Lieblingsziel)

25. Juli 2012 bis 01. August 2012

7 Tage, 524 km, 16025 Hm

Franz, Wolfi, Georg und Günther

Tag 3, Sa 28. Jul 2012: Bruneck - Ellen - Kochalm - Untermoi - Göma Joch - Schlüterhütte - Gampenalm

                                      60 km, 2850 Hm

Sechzig Kilometer, was ist das schon, denken wir uns und zermürben uns schon an der ersten Steigung mit 1300 Höhenmetern über Ellen hinauf bis zur Kochalm. Die Erinnerung daran ist bei den meisten in Sepia verblasst, nur Wolfi wird den unten gezeigten Akt in drei Teilen wohl so schnell nicht vergessen, auch bekannt als "der Verfall des Wolfgang S.". Wasser gibt es hier heroben nicht, mit viel Glück und viel Geld ergattern wir bei einem bewirtschafteten Hof eine Mineralwasserflasche zu einem Wucherpreis. Und ja, dieser Bauer hatte einen sehr großen Traktor...

Nach entsprechender Rast geht es weiter, aber wie schon am Profil des heutigen Tages für das geschulte Auge leicht erkennbar geht es in einem gnadenlosen Sägezahn-Auf-Ab-Zick-Zack weiter, immer hoch heroben auf 2000 m.ü.d.M., begleitet von brütender Hitze und vermehrt aufkommendem Durst- und Hunger- gefühl. Wir bilden uns sogar ein hier Schwäne zu sehen, es könnte aber auch eine Halluzination sein.

Es rettet uns die Wieseralm vor noch größerem Elend, wir vertreiben uns die Zeit mit einem zerstreuten Deutschen der die „Dolomiti“ und die „Garda“ in zehn Minuten aufeinander zustoßen wähnt, ein lokales Wetterphänomen das schon Bäume ausgerissen haben soll. Einiges andere aber auch, wie uns scheint...

Die servierte Speckknödelsuppe ist die beste der Welt, zumindest in unserem Zustand, wir erholen uns rasch und nehmen eine „Abkürzung“ über einen Bergrücken, was uns höchstens ein paar zusätzliche Höhenmeter eingebracht hat, sowie ein schöne Blicke nach Osten hinüber in die gewitterverhangenen Dolomiten.

Rasant geht es dann auf Asphalt hinunter bis Untermoi, gleich bei der Einfahrt finden wir den von der Wieseralm empfohlenen Wirten, die schon geschlossene warme Küche (nach 14:00, welch konsequent gelebte italienische Unsitte) können wir in Anbetracht der dennoch dargebotenen Antipasti-Köstlichkeiten locker verkraften. Genussvoll bereiten wir uns auf das vor was heute noch kommen mag - also Einiges...

Mehr oder minder ausgeruht stoßen wir zuerst hundet Höhenmeter nach unten, um danach von der Schwerkraft bestraft tausend Höhenmeter nach oben zu fahren, nach anfänglicher steiler Schotterrampe dann aber für so müde Knochen wie uns so halbwegs fahrbar. Die Gewitterwolken ziehen sich heftig zusammen, wir rechnen mit dem Schlimmsten, aber plötzlich reisst es wieder auf und die Wolken geben einen beeindruckenden Blick auf den Peitlerkofel frei. Dann tut sich eine schöne Alm auf, wir genießen die Sonnenstrahlen und machen eine gar nicht so kurzen Rast bei der wunderschönen Gömahütte.

Das nun folgende Göma Joch fährt und schiebt sich ungefähr so wie der Name schon vermuten lässt, einfacher kurzer Name für einen fast einfachen und kurzen Anstieg. Trotz eines relativ eindeutigen Weges erscheint die Orientierung für Wolfi und Günther dann aber doch recht schwierig zu sein, alle paar Schritte wird halt gemacht um nur ja nicht vom richtigen Weg abzukommen...

Den letzten 200 Höhenmeter-Stich hinauf zur Schlüterhütte nehmen wir als gegeben hin, das Wetter ist wieder herrlich geworden. Oben am Sattel pfeift es dann ein wenig, wir ergötzen uns noch an der herrlichen Aussicht und nach rasanter Abfahrt erreichen wir unser heutiges Tagesziel, die Gampenalm.

Die Gampenalm ist eine schöne gelegene und von den Wirtsleuten gut geführte Hütte mit ausgezeichneter Kulinarik. Wir beziehen das einfache Massenlager und erholen uns so gut es eben geht von den heutigen Anstrengungen. Nur Georg wird den unten gezeigten Akt in vier Teilen wohl so schnell nicht vergessen, auch bekannt als "der Verfall des Georg G.".

Danach durchfahren wir eine wunderbare Hochebene hinüber Richtung Rifugio Genova (Schlüterhütte), wir kommen aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus, hier gibt es sicher die höchste Fotodichte auf der heurigen Tour, ein wirklich einmaliges Panorama tut sich vor uns auf.

Trotz angekündigtem Weltuntergang reisst es dann doch wieder auf, wir kämpfen uns weiter hinüber bis zur Mauraberghütte, auch hier ist die Streckenführung alles andere als ein Bemmerl.

Bruneck

Gampenalm

Links zu den einzelnen Tagesetappen: