Um 07:15 pennen unsere zwei jungen Hupfer noch als die zwei Golden Oldies bereits frisch fröhlich Richtung Frühstücksbuffet gehen. Bis 08:30 haben wir dann alle unsere Sachen zusammen und es geht gleich ganz knackig hinauf bis zum Almstüberl, welches sich aber zu unserer großen Enttäuschung als alte verlassene Hütte herausstellt. Der nun folgende Single Trail ist dann einmalig schön und wir brausen wieder hinunter Richtung See auf Kaffee und Kuchen.
Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Tag 2, So 25. Juli 2010: Landeck - Tobadill - Kappl - Ischgl - Höllboden - Zeblasjoch - Gampenalpe -
Heidelberger Hütte, 58 km, 2840 Hm


Landeck
Heidelberger Hütte









Nach kurzem Aufstieg geht es dann auf einem wunderbaren Wegerl entlang der rechten Talflanke hinein bis Ischgl, welches sich als verschlafenes Winter Disneyland herausstellt. Nix los, net amol gscheit a Wirtn!
Schließlich finden wir doch noch unser Platzerl und bereiten uns mental auf den Aufstieg zum Zeblasjoch vor.

















Was nach dem mehr als üppigen Mittagessen in Ischgl nun folgt ist wieder einmal vom Allerfeinsten. Haben wir auf den ersten paar Hundert Höhenmetern auf Asphalt Anfangs noch das Problem den Bodenkontakt mit dem Vorderreifen nicht zu verlieren so wird diese unseelige Situation weiter oben dann von durchrutschenden Hinterrädern auf Schotter abgelöst. Wir nehmen es wie es kommt, also kommt es noch härter!








Und während sich alle anderen noch mit den knackigen Asphaltrampen zufrieden geben kann es Mario wieder einmal nicht lassen und muss eine Furche in die Schipisten reissen. Die größte aller nur denkbaren Enttäuschungen ist aber dann der verlassene Höllboden, wir rütteln ausgezehrt an verschlossenen Türen von Schirestaurants.








Wir sind quasi verdurstet und trinken aus dem vorbei rauschenden Gebirgsbach, der gar nicht so klar war wie dies vielleicht klingen mag. Die Bergwelt auf der Ischgl-Seite ist wirklich ein Graus, alles zerstört, verändert und vom Pistenbau verschandelt. Meistens schauen wir aber eh nur auf den Meter vor uns, denn die Rampe hinauf zum Zeblasjoch ist echtes Pistenbull-Gebiet.










Oben angekommen erstreckt sich ein wunderschöner Blick hinüber in die Schweiz. Wir sind am Zeblasjoch am höchsten Punkt unserer Tour auf 2778m angekommen. Rasch ziehen wir uns um und bezwingen die anspruchsvolle uns schöne Fahrt hinunter auf den Gampenboden. Wolfi lässt keine Gelegenheit aus sich spektakulär in Szene zu setzen und macht einen lupenreinen Looping mitten in den Gatsch. Mario will noch eins drauflegen, reisst seine Bremshebel-Rückstellfeder ab und begründet somit den Mythos der allgegenwärtigen Gummiringerl-Verwendung. Viele hörige Jünger werden ihm folgen...










Mit einem gerüttelt Maß an Freude nehmen wir die sich nähernden Konturen der Heidelberger Hütte wahr. Nach fast 3000 Höhenmetern ein würdiger Abschluss eines würdigen Tages. Da es weit und breit keine andere Übernachtungsmöglichkeit gibt treffen sich hier alle Hiker und Biker - es müssen wohl Zweihundert gewesen sein. Der Speisesaal ist gerammelt voll, wir sind eine der letzten Gruppen die die Hütte erreichen. Dank unserer rechtzeitigen Reservierung sind noch Doppelzimmer vorhanden, zwar klein, aber mein. Die 3-Minuten-Warmwasserdusche (auch keine Selbstverständlichkeit auf 2260m) wird in vollen Zügen genossen, bis die Münze fällt!






Karbon statt Kondition, ja hätten wir das bloß vorher gewusst! Vieles wäre so viel einfacher gewesen, aber nein, wir müssen ja unsere übergewichtigen Aludosen hier herauf schleppen!