Es schüttet aus Kübeln und es ist kalt. Wahre Helden schmieren in diesem Fall ihre Räder und Hintern ganz besonders gut ein, füllen ihre Speicher am Frühstücksbuffet auf was nur geht, nehmen sich für so einen Tag vor einmal ganz besonders hart zu treten... und verlassen dann ihre Herzerlbetten und ziehen sich die Duschhauberl auf! Aber schließlich besteigen wir dann doch etwas widerwillig die Gäule und reiten hinunter ins Tal, die ständige kalte Gischt lässt alles was mit Gore anfängt und mit Tex aufhört rasch schlecht, oder zumindest nass aussehen.
Der Einstieg hinauf zum Dirstentrittkreuz ist gar nicht so leicht zu finden, dann geht es aber doch den immer steiler werdenden Schotterweg hinauf. Günther bekommt alsdann Probleme mit dem hinteren Nabenlager, welches sich in seinem schlechten Zustand doch noch irgendwie durch das letzte Service geschummelt hat. Eine so schlechte Vorbereitung wird natürlich sofort bestraft, zuerst durch ständiges Kettenspringen gefolgt von einem knieweichen Hinterbau, und zu guter Letzt auch noch von einem Kettenriss, und das Ganze bei Regen. Wir machen das Beste daraus und bringen das „zuverlässigste Fully der Welt“ wieder auf Vordermann, soweit es halt vor Ort geht. Dann kehren wir kurzerhand um, schliesslich wäre das Dirstentrittkreuz schon ohne technische Probleme und bei schönerem Wetter kein Lercherl gewesen.
Also rollen wir auf schönen Radwegen hinunter bis nach Imst, um dort Samstag Mittags noch das Radgeschäft Bike & Run zu finden. Das Laufrad ist rasch gewechselt, die Reparatur erfolgt vom Chef persönlich, dem bekannten Triathleten Albin Schwarz.
Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Tag 1, Sa 24. Juli 2010: Nassereith - Imst - Venetalm - Pillerhöhe - Landeck, 68 km, 2060 Hm


Nassereith
Landeck














Wieder voll einsatzbereit geht es weiter nach Imsterau bis an den Fuß der Venetalm, dort wird einmal im Schatten von Alberto Tomba so richtig Mittag gegessen. Wir wärmen uns beim Gedanken an die bevorstehenden 1300 Hm am Stück mit einem zünftigen Schnitzel.
Der Regen hat aufgehört, die Sonne kommt sogar teilweise durch und wir nehmen die lange aber halbwegs angenehm zu fahrende Steigung hinauf zur Almhütte in Angriff. Nach kurzer Zeit geht die schöne Asphaltstrasse in einen vom Regen aufgeweichten Schotterweg über, weiter oben geht es dann sogar einmal ordentlich ins Gemüse. Diese Abkürzung war dann wohl doch nicht ganz die Richtige...
Endlich auch von innen so richtig nass kommen wir bei der Venethütte auf knapp 2000m an. Wir können unser Glück kaum fassen als wir uns an den geheizten Kachelofen schmiegen - so sehen glückliche Menschen aus! Nach etwas überlanger Rast begeben wir uns auf die glitschige Abfahrt hinunter Richtung Piller. Die darauf folgende Pillerhöhe haben wir bei der Höhenprofilanalyse nicht ganz so ernst genommen - jetzt schon! Man merkt das wir schon einen ganzen Tag hinter uns haben.
Die Abfahrt hinunter nach Landeck ist toll und schließlich erreichen wir den Gasthof Greif, unsere Übernachtung am ersten Tour-Tag. Hier gibt es sehr freundliche Wirtsleute, rasch sind Wasserschlauch und Einstellmöglichkeit für das Rad zur Stelle. Sogar die Schischuhwärmer im Keller sind warm und Mario kann seinen aufgeplatzten Bowdenzug rasch reparieren lassen.
Zum guten Abendessen gibt es Starkenberger Bier und auf der anderen Tour zerbröselt Contador wieder einmal einen der Schleck-Brüder - inzwischen wissen wir auch warum...