

Gemütliches Frühstück bei Madame Elisabeth im Salon, passend für uns Warmduscher und Süßfrühstücker gibt es köstlichste Croissants der Extraklasse. Um 09:30 setzen wir uns in Marsch, die ersten zwanzig Kilometer rollen wir mehr oder minder bergab bis Nay, leicht welliges Genussradeln pur. Auf schönen Radwegen aber oftmals schlechten Straßen geht es weiter bis Lourdes, nur einmal meint es der Organisator zu gut in seinem ständigen Bemühen viel befahrene Wege zu meiden. Entlang eines Flusses nehmen wir eher einen schmalen Wanderweg als eine Rennradstrecke, wir fahren trotzdem. Und fast kein Murren im gut erzogenen Peloton...























Lourdes kommt Sodom und Gomorrha deutlich näher als einem heiligen Wallfahrtsort, das Ausmaß an Kitsch und Massentourismus ist eher abstoßend als anziehend. Wir widerstehen trotz einsetzendem Hunger den unzähligen Fastfood-Buden und rollen schwungvoll weiter nach Osten.
Die ganze Gegend ist wirtschaftlich und kulinarisch eher nicht vorhanden, weit und breit kein Geschäft, keine Firma und vor allem kein Gasthaus. Also bleibt uns nichts anderes übrig als über einen durchaus erwähnenswerten Hügel und ein paar bissige Rixn hinüber bis Bagnères-de-Bigorre zu strampeln. Dort lassen wir aber definitiv nichts mehr anbrennen und fallen in einem von ein paar Madames betriebenen Lokal ein, einfach köstlich!




Und was im danach einsetzenden Suppenkoma bestenfalls als Schnapsidee oder Scherz begonnen hat nimmt dann seinen Lauf. Ferdl, Hannes und Wolfi beschließen den Nachmittag noch nicht ganz ausklingen zu lassen, sondern auf den Col du Aspin (1500m) zu fahren. Ja, den hatten wir schon mal, aber man kann ihn aber trotzdem nochmals fahren, warum nicht, schließlich liegt er nur 19 Kilometer entfernt. Gesagt getan und weg sind sie...
Der vernünftigere Rest des Peloton bruzelt noch ein bisschen in der Sonne und fährt danach direkt in Richtung der Unterkunft. Wobei "direkt" bei einem Steilstück etwas zu wörtlich genommen wurde, 120 Hm der verbleibenden Strecke werden bei 20% Steigung plus genommen, alles was man braucht nach einem üppigen Essen.
Früher oder später kommen wir dann alle wieder beim altehrwürdigen Convent in Campan zusammen, einer tollen Unterkunft. Die freundlichen Hausleute verwöhnen uns Abends mit gebratener Ente und Schokokuchen, leben wie ein Radfahrer in Frankreich! Zum Abschluss gibt es noch ein guten Schluck vom guten Cognac, das schließt den Tag dann endgültig ab.
Martin tritt den finalen Beweis an dass er es immer noch, trotz seines fortgeschrittenen Alters, in einem schönen Dreibettzimmer aushält. Und Mario nimmt das "e"-Wort in den Mund, naja, es sei ihm verziehen, es wird wohl der viele Rotwein gewesen, oder der Cognac, oder beides. Weil nüchtern soll man so etwas nicht sagen, nicht in dieser Runde, das hätte Konsequenzen...
Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Tag 5: Do 3. Aug 2023, 74 km, 1000 Hm
Arudy - Nay - Lourdes - Loucrup - Bagneres-De-Bigorre / Campan