Um 07:30 kommt Mario nach Heiligenkreuz und holt Günther zuhause ab, wir fahren nach Köflach zu den Graz-Köflach-Bahnen bei denen wir uns einen für unsere Zwecke idealen Ford Transit Custom mit langem Radstand, Hochdach, drei Sitzreihen, Automatik und starkem Dieselmotor für die nächsten 10 Tage ausleihen.
Der Bolide steht geputzt und gestriegelt bereit, ein wirklich gutes und freundliches Service des GKB Teams.
Während Mario nach Hause fährt um die letzten Vorbereitungen zu machen holt Günther Franz zu Hause ab, gemeinsam geht es zurück nach Heiligenkreuz wo bereits fünf Rennräder der Verstauung harren. Denn schon in der Woche zuvor hat Martin sein Simplon-das-mit-dem-Mädchen-Vorbau-Pride (O-Ton Georg) zu Günther bringen (lassen), und auch Ferdl hat bereits am Vortag die grüne Carbon-Schönheit von Eva vorbeigebracht.
Um 04:30 steht tatsächlich das von der Nonna versprochene Frühstück bereit. Die Nacht war kühl und angenehm, und nur die Feinhörigen konnten die Klänge der nahen Dorfdiskothek wahrnehmen. Um 05:20 starten wir los um dem Morgenverkehr zu entkommen, wir cruisen bei schönem Wetter und ohne viel Verkehr gut an Genua und Nizza vorbei.
Hinter Montpellier tauchen wir in den angekündigten starken Urlaubsverkehr ein, bei Nimes fahren wir ab und gehen aus Hunger und Verzweiflung in ein Tacos & Burger Fastfood Lokal. Es sollte dankenswerter Weise der einzige kulinarische Ausrutscher in Frankreich bleiben. Fahrerwechsel, Mario übernimmt von Günther, weiter geht es im teils zähflüssigen Verkehr vorbei an Toulouse, wo Martin und Ferdl gerade landen und in den Zug umsteigen. Beinahe zeitgleich finden wir in der Nähe des Startorts Arnaud-Guilhem bei einem kleinen Bahnhof zusammen, zu siebent fahren wir die letzten paar Kilometer zu unserer mondänen Unterkunft, dem L'Escalere.
































Geradezu herrschaftlich auf einem riesigen Grundstück gelegen empfangen uns Isabelle und ihr Mann auf ihrem Gutshof, es gibt ein paar Biere zur Begrüßung. Abends fahren wir auf Empfehlung der Hausherrin ins La Riviere, und ja, man kann auch in Frankreich gut und günstig Essen gehen.
Es ist angerichtet!
Beide noble Herren haben sich nämlich entschieden die Anreise nicht wie der Rest des Peloton gemeinsam im Bus, sondern bequem und kurzweilig im Flugzeug zu machen (und dann auch noch die Chuzpe zu haben die Räder von den anderen mitnehmen zu lassen, denn im Flieger könnte ja gar etwas passieren, ah geh...).
Die Frage ist somit freilich nicht ob, sondern für wieviele Jahre dies eine deutliche Zurückreihung in den Gesamtwertungen zukünftiger Touren zur Folge haben wird. Man wird sehen...
Die Boliden werden fachgerecht verstaut, am Ende werden es sechs stehende und ein darüber liegendes Rad sein. Wir treffen uns um 12:30 bei Wolfi gemeinsam mit Hannes und starten unsere zugegeben lange Fahrt nach Frankreich. Also los geht es Richtung Italien, sobald wir italienische Luft schnuppern machen wir etwas südlich von Tarvis Rast in einer guten Pizzeria und tanken viel Espresso-Treibstoff.
Vernünftig wie wir nun einmal sind haben wir uns die 1630 Kilometer bis zum Startort in Frankreich in zwei Etappen aufgeteilt, mit einer Übernachtung in der Nähe von Piacenza. Abends treffen wir bei der Agriturismo Da Luca in Caldendasco ein, einem geschmackvoll umgebauten alten Bauernhof. Nach dem Beziehen der schönen Zimmer und etwas Toilette gehen wir zu Fuss in den Ort und nehmen ein vorzügliches Abendessen in einem unscheinbaren Lokal zu uns. Dazu gibt es Birra Moretti aus der 0,66 Liter Männerflasche, Herz was willst du mehr!


Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Anreise, Teil 1: Jul 28 2023
Graz - Piacenza (670km), Übernachtung im Agriturismo Da Luca in Caldendasco / Piacenza
Anreise, Teil 2: Jul 29 2023
Piacenza - Arnaud-Guilhem (960km), Übernachtung im L'Escalere in Arnaud-Guilhem