Pyrenäen 2023


Auf den Spuren von Octave Lapize mit den Rennrädern über die schönsten

Tour de France - Pässe der französischen Pyrenäen. Vive la douleur!

28. Juli 2023 bis 06. August 2023

6 Tage, 514 km, 10400 Hm

Franz, Wolfi, Mario, Martin, Ferdl, Hannes und Günther


Den nächsten Prachttag beginnen wir im Grand Salon des Hauses mit einem ausgezeichneten Frühstück.

Auf einer gut ausgebauten, leicht zu fahrenden und herrlich verkehrsarmen Straße geht es zuerst einmal hinauf zum Col du Borderes, zum Schluss hin gibt es einen empfindlich steilen Stich der uns aus den Sätteln gehen lässt.

Der Pass auf knapp 1200m ist eher unscheinbar, wir nutzen ihn dennoch für eine Pause bevor wir hinunter nach Arrens-Marsous rollen und Kaffee und Sonnenschein genießen.

Die kurz danach folgende 600 Höhenmeter Auffahrt zum Col du Soulur ist dann schon ein ganz anderes Kaliber, es ist bereits heiß, durchgängig deutlich steiler und zieht sich ordentlich. Oben wird es trotz der überschaubaren 1500 Meter Seehöhe dann fast schon ein bisschen hochalpin, sofern man das in Pyrenäen überhaupt sagen darf. Das Gasthaus am Pass kommt uns allen sehr gelegen, Ferdl organisiert eine ordentliche Jause und wir füllen unsere Speicher wieder auf. Die drei Grazien des Peloton setzen sich dabei gekonnt in Pose, ein solches Ausmaß an Eleganz ist nur schwer zu verkraften, wir biegen uns vor Lachen.

Der Col d'Aubisque zeigt sich dann von seiner besten Seite, ein weiteres echtes Highlight auf der dieser Tour.

Die drei übergroßen Rennräder sind ein lohnenswertes Fotomotiv der Extraklasse, sicherheitshalber machen wir gleich einmal ein paar Fotos mehr, wer kann es uns verdenken...

Danach rollen wir aus dem Tal hinaus, weniger einfach als es das Profil vermuten ließe. Nach einer weiteren kurzen Rast in Arudy nehmen wir die verbleibende Steigung hinauf zum Chateau de Druon, unserer Unterkunft. Von außen eher einem verwunschenen Schloß gleichend ist es innen liebevoll und "interessant" eingerichtet, ein Sammelsurium an Gegenständen und Kunst der letzten Jahrhunderte. Die freundliche Hausherrin empfängt uns mit kaltem Gazpacho, leckerer Lasagne und gutem Kuchen, eine Festtafel in würdigem Ambiente, einmalig.

Die nun folgende Traverse hinüber Richtung Col d'Aubisque ist ein einmaliges Erlebnis, eine echte Genussfahrt. Wir bummeln vor uns hin uns genießen die Aussicht in diese beeindruckenden Bergwelt. Vor lauter gemütlich reißt es das Feld dann fast ein bisschen auseinander, ist aber kein Problem, denn der am weitesten Zurückliegende ist Hannes, und der wird schon wieder aufschließen. Ja und so war es dann auch, weiter oben macht es plötzlich wuub-wuub-wuub, und vorbei war er wieder. Vergleiche mit Miguel Indurain kommen auf, es ist überliefert dass einer seiner Mitstreiter einmal nach einem Anstieg über ihn sagte: Du fährst, dass dir die Lungen platzen, du siehst dich um, er fährt hinter dir, und lacht. Was ist das bloß für ein Mensch?

Ja, das trifft es ganz gut...

Eine Runde Craftbeer später ziehen dann Wolken und Nebelschwaden vom Tal herauf und es wird gleich ein bisschen ungemütlicher, also begeben wir uns in die schöne Abfahrt hinunter nach Laruns. 1200 Meter weiter unten ist es dann auf einmal wieder so richtig heiß, wir nehmen am Hauptplatz eine Kleinigkeit zu uns, die übliche Mischung aus Pfirsich-Melba-Eis und Brettljause, wohl bekomm's!

Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Tag 4: Mi 2. Aug 2023, 75 km, 2150 Hm

Pierrefitte - Col des Borderes - Arrens - Col du Solour - Col d'Aubisque - Laruns - Arudy