



Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Etwas schaumgebremst erscheint das Peloton zum Frühstück auf der Terrasse mit herrlichem Seeblick.
Jene drei Helden die gestern ihrem Leben einen Gin zuviel gegeben haben verzichten auf übermäßige Nahrungsaufnahme. Aber auch Wolfi ist von den Nachwehen des gestrigen Tages gezeichnet, immer noch zwicken Bein und Rad. Wir rollen also freudlos der schönen Küste entlang nach Norden.
Nach Gargnano queren wir die Küstenstraße und die Steigung zieht nun deutlich an, bleibt aber bis Piovere durchwegs fahrbar. Es geht durch wunderbar terrassenförmig angelegte Olivenhaine, immer wieder mit herrlichen Ausblicken über den Lago. An anderen Tagen hätten wir das sicherlich genießen können...











In Piovere machen wir die lang ersehnte Pause bei Cafe und gefüllten Cornetti. Wolfi hat sich zwar heldenhaft bis hier herauf geschleppt, nun sieht er sich aber aufgrund der Blessuren an Mann und Maschine nicht mehr in der Lage die nächsten beiden schweren Tage fertigzufahren. Also trennt er sich vom Rest der Truppe und rollt mehr oder minder hinunter zum See. Mit der Radfähre geht es für ihn am Nachmittag von Limone zurück nach Riva. Aber soviel sei schon vorweg genommen: die zwei Tage Pause werden ihm gut tun, er wird sich quasi wie ein Jungphönix aus der Asche erheben, mehr dazu siehe Tag 7.
Gleich bei der Ausfahrt von Piovere geht es dann einmal 100Hm brutal steil bergan bevor wir wieder so halbwegs fahrbare Wege unter die Pneus bekommen. Aber auch die nächsten 600Hm liegen wir fast ausschließlich über den Vorbauten damit der Vorderreifen nur ja nicht allzu oft in die Höhe geht - immer gelingt es nicht. Nach der etwas unscheinbaren Bocco di Paolone folgt eine rasante Abfahrt auf Schotter bis nach Costa wo uns die einfach gehaltene Locanda Genzianella mit gutem Essen und Trinken verwöhnt.
Die nun folgenden zwei markanten Stiche werden mit massivem Zwettl Syndrom genommen. Als wir das Gröbste hinter uns haben sind wir rasch unten im Val Valvestino, wir wählen die Direttissima welche uns auf einer gnädigen Asphaltsteigung die erforderlichen 400Hm zum Passo San Rocco hinaufkatapuliert.
Die kleine Bar auf der linken Straßenseite können wir dann aber freilich nicht links liegen lassen, die kurze Getränkepause tut jedem gut, ein „kleines“ Hupferl liegt ja noch vor uns.









Geschmeidig geht es eine letzte BKE auf ruhiger Nebenstraße hinauf Richtung Monte Stino, oben am Sattel angekommen zweigt zuerst ein Schotterweg Richtung Persone ab, welcher dann bald einmal in einen geil zu fahrenden Single Trail übergeht. Nicht wirklich anspruchsvoll muss man dennoch immer aufpassen, vor allem dass man die mitten am Weg wachsenden Steinpilze nicht überfährt. Da wir nur mehr fünf Minuten von unserer Unterkunft mit hauseigenem Restaurant entfernt sind werden diese sorgsam aufgelesen und verstaut.
Kurz darauf kommen wir in der Antica Osteria Pace in Persone an, dem einzige Etablissement in diesem von fast allen bis auf Dimitrio und seiner Frau verlassenen Ort mitten im Nichts. Aber es gibt sogleich Birra Moretti und noch dazu im grande formato. Zwei Stunde später stehen die selbstgeernteten Pilze in Form von tagliatelle con porcini auf dem Tisch, gefolgt von bistecca di manzo, carpaccio con formagi e salame nocciola dolce und ein zwei drei Gläschen Rotwein (oder waren es vier?).
Franz versäumt aufgrund seiner Absage leider die umfangreichste Sammlung von Lancia Rallye Matchbox Autos auf diesem Planeten, aber wir haben ihm immerhin ein Bild davon mitgenommen!
Derweilen hat Wolfi ein einfaches Zimmer in Riva bezogen da die Villa Bellaria schon voll war, auch das geschundene Rad wird wie eine Braut sorgsam im Zimmer verstaut, so gehört es sich, vor allem in Italien...











Tag 5, Mittwoch 13. Sept 2023: Toscolano - Gargnano - Bocca Paolone - Lago di Valvestino - Bollone - Vico -
Monte Stino - Persone, 45km, 1900Hm