Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Aber egal, irgendwann weit weit oben kommt dann sehr willkommen ein kühler Brunnen um die beinahe senkrechte Ecke und bringt ein bisschen Erfrischung und Erholung mit sich. Irgendwie mühen sich dann alle bis zur Wirtsalm hoch, welche allerdings ihren Namen nicht wirklich verdient. Trotz der Strapazen entgeht uns nicht die Schönheit dieser gastronomiebefreiten Gegend. Die schnelleren Vier gönnen sich am und vom Sattel eine längere Pause, wahrscheinlich brauchen sie diese auch wenn man sich die Bilder so ansieht. Es schaut ja aus wie auf einer Wellness-Liegewiese, überall räkeln sich im besten Fall halbnackte Körper. Der Anblick ist für die Nachzügler kaum zu ertragen, deshalb wird wie immer auch gleich weitergefahren...
Die Purlepaus hat in der Nacht Ruhe gegeben und so genießen wir halbwegs ausgeruht ein gutes Frühstück. Gemütlich rollen wir zunächst durch die Altstadt von Kufstein, dann wechseln wir auf die andere Seite des hier schon mächtigen Inn und machen auf schönen Waldwegen ein paar Höhenmeter hinauf bis zum Hechtsee. Dort begegnen wir einer resoluten „Dame“ welche die lokale Beschilderung der Wege entlang des Sees etwas besser zu kennen glaubt als wir. Freundlich wie wir sind überwinden wir auch dieses Hindernis.
Nach ein paar knackigen Geländestufen bergab und einer anspruchsvollen Traverse geht es dann auf schönen Trails, schnellem Schotter und zum Schluss auf rasantem Asphalt hinunter ins Tal nach Landl. Ein Wirt erlöst uns von unserem Hungerast, günstig und gut. Wir widerstehen der Versuchung uns um zwanzig Euro ein paar mühelose eBikes zu leihen und strampeln die 700 Höhenmeter auf unseren Muskelbikes hinauf zur Grabenbergalm und gleich weiter zur schönen und vor allem bewirteten Ackernalm mit ihrem traumhaften Ausblick. Wir werden mit herrlichem Rhabarber-Erdbeer-Kuchen und einer kurzen Pause belohnt.
Knackig und äußerst mühsam geht es dann hinauf zur Oberaudorfer Alm. Mario und vor allem Günther fallen zurück, die etwas unglückliche Kombination aus „ein bisschen“ mehr Körpermasse und Steigungen weit jenseits der Grenze zu Zweistelligkeit fordern alsbald ihren Tribut.
Die Theorie dazu lautet folgendermaßen: Während die Italiener südlich der Alpen aufgrund der bekannt schwachbrüstigen Ferrari-Traktormotoren großteils flache und angenehm zu fahrende Schotterstraßen bauen mussten, so konnten die deutschen Schotterstraßenbaumeister jederzeit in die Vollen greifen und einfach schnurstracks und steil ihre Rampen anlegen, denn die Mercedes AMG Hybridmotoren (damals Diesel und Heizöl) ihrer Straßenschlepper waren scheinbar schon immer leistungsmäßig deutlich überlegen...





























Im Anschluss geht es auf Schotter kurvig und schnell hinunter zur Erzherzog-Johann-Klause, welche in einem wilden Tal bar jeglicher Infrastruktur gelegen ist. Einem Fluss entlangfahrend überschreiten wir wieder die Grenze zu Österreich und über eine Brücke geht es hinüber Richtung Bayralm. Zuerst ein gewaltiger Anstieg der Kategorie „schwarz“ oder eher „schwarz vor Augen“, dann weiter oben schön fahrbar mit tollem sommerlichen Almenflair. Nach kurzem Zusammenwarten rauschen wir die wunderbar ausgebauten Schotterstraßen hinunter zur Schwaiger Alm. Der dort lauernden Versuchung in Form von herrlich kühlem und wohlschmeckendem bayrischen Bier können wir dann letztendlich nicht mehr widerstehen. Wir kehren ein!





















Der Rest ist dann wieder einmal Genussradeln pur, wir rollen die fünfzehn Kilometer durch schöne Parkanlagen hinunter bis zum Tegernsee, es geht entlang der herrlichen Seepromenade am Ostufer entlang bis zum Seehotel Post, einer würdig gelegenen aber doch schon etwas in die Jahre gekommenen Unterkunft.
Egal, Traumausblick von den Balkonen weit über den See hinweg, es ist ein gutes Feeling hier angekommen zu sein. Wir flanieren dem Strand entlang hinüber zum nahegelegenen Herzöglichen Bräustüberl Tegernsee und nehmen genüßlich ein paar Portionen Radi, Schweinshaxn und andere hochkalorische Speisen zu uns. Zwei Runden „Willi“ runden diesen herrlichen Tag ab.











Tag 3: Kufstein - Wirtsalm - Landl - Grabenbergalm - Erzherzog-Johann-Klause - Bayralm - Tegernsee
72 km, 2150 Hm