Und da An- und Abreise ins schöne Kärtnerland ja viel kürzer sind als in den letzten Jahren nach Norditalien, da habe ich mir so für mich gedacht dass wir die erste und die vierte Etappe auch ein bisschen länger machen könnten. Und generell die beiden anderen auch. Und mehr Höhenmeter an allen vier Tagen.
Ich glaube das war in Interesse aller Beteiligten...
Was die Sache dann aber tatsächlich noch fast zum Scheitern gebracht hat war die sehr späte Erkenntnis (zwei Tage vor Abreise) dass es sich bei der gemeinen Blutwurst um ein saisonal nur eingeschränkt verfügbares Produkt handelt, was angesichts der ohnehin kühlen Temperaturen für den verzweifelten Einkäufer nur schwer nachvollziehbar war. Die draus sich abzeichnende massive Änderung des Menüprogramms so kurz vor Beginn hätte zwangsweise zu einer sofortigen Absage der gesamten Veranstaltung geführt, darüber herrschte Einstimmigkeit im Präsidium.
Glücklicherweise hatte Günther noch sechs Stück gestandene Blutwürste im Gefrierschrank, was manchen Teilnehmer sofort zu bissigen Verbalinjurien verleitete (wie das „zufällig“ sein kann und was das „generell“ so bedeuten könnte dass jemand „irgendwie“ solche Mengen an Blutwurst in der Gefriertruhe haben kann und so weiter und so fort. Alles plumpe Mutmaßungen, wie sich später herausstellte, Eigenblut war definitiv nicht im Spiel, zumindest diesmal...








Zwei Bergkönige,
sowie Georg und Wolfi







Anreise, Mi 16. Mai 2012: Graz - Döbriach (Campingplatz Brunner)
Legenden ranken sich bereits um die Schöpfung des fünften Tages, des zusätzlichen Tages der Anreise.
Eine dieser Legenden besagt, dass bereits Ende 2011 in einer Jahreshauptversammlung des Zentralkomitees des Entscheidungssenats des Velopräsidiums diese Idee zum ersten mal zart aufkeimte. Freilich bedurfte es unzähliger Sitzungen, Ausschusstagungen und Entscheidungsfindungstreffen um eine dermaßen gravierende Abweichung von dem über Generationen etablierten 4-Tages-Szenario auch nur anzudenken, aber die Aussicht auf eine Erweiterung des Velomenüs um die Option „Blutwurst mit Röstkartoffel und Sauerkraut“ war dann doch zu verlockend.
Und selbstverständlich durfte das obligatorische kulinarische Standardprogramm (Spaghetti Bolognese, Schopfsteak mit Kartoffel und Jägersauce, sowie Grenadiermarsch speciale deshalb in keinster Form verändert werden, soviel stand ohnehin fest. Die einzige Lösung bestand also in der Schöpfung eines weiteren Abends und der damit verbundenen Gelegenheit, leistungsfördernde (Eigen)blutwurst in das Menü aufzunehmen.
Eine Sekunde später war die schwerwiegende Entscheidung getroffen, sofort wurden Strategien entwickelt wie man dieses Vorhaben den Frauen möglichst schmackhaft machen konnte, was natürlich ohnehin grundsätzlich zum Scheitern verurteilt war...
Ehnieweh, wie der Kärtner sagt, wir treffen uns fast wie vereinbart bereits am Mittwoch Nachmittag am Firmenparkplatz in Lannach, so zwischen 15:00 und 16:00...
Martin hat sich ein bisschen in der Uhrzeit vertan und die Anreise aus Wien eine Stunde zu spät angesetzt, alsdann setzt sich das Caravangespann vorab Richtung Kärnten in Bewegung, der schnellere Teil der Truppe wartet auf Martin und setzt dann zügig nach, sodass wir ziemlich gleichzeitig nach angenehm kurzer Fahrt am Zielort Camping Brunner in Döbriach am Millstättersee eintreffen.
Die Begrüßung vor Ort ist zwar stürmisch aber trotzdem kühl, wir stellen rasch die Zelte auf und begeben uns in das geheizte Vorzelt. Dort erwartet uns wieder einmal ein Unmenge an Essbarem, wir zollten beim Einkauf der gestiegenen Teilnehmerzahl und der schon erwähnten Verlängerung ordentlich Tribut. Sofort wird angebrutzelt was das Zeug hält, die Erweiterung des Menüs wird nach dem Verzehr von allen Beteiligten als würdevoll und angemessen bewertet. So wird wohl auch in den kommenden Jahren kein Weg an einem zusätzlichen Anreisetag sowie an der Blutwurst vorbei führen (Merker: Kalendereintrag für 1.3.2013: Blutwurst kaufen und einfrieren).
Links zu den einzelnen Tagesetappen: