Tag 4, 30.07.2005, 64km, 1200 Hm
1500Hm, Nova Vas – Stari Trg – Schloß Sneznik – im Kreis – Leskova Dolina – Gomance - Klana
Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Abfahrt um 06:30, über im Morgenlicht dampfende Wiesen radeln wir nach Metulje. Danach geht es auf einer geschmeidigen Forststraße, die ihren Namen eigentlich nicht verdient (eher Flußbett), recht mühelos hinauf, wir fahren, schieben und schwitzen. Es geht rasant auf taufrischen Single Trails und staubigen Schotterstraßen hinunter nach Stari Trg, wir versorgen uns sowohl in einem Obstladen als auch im Supermarkt, schließlich wird es heute unterwegs wahrscheinlich keine Möglichkeit zum Nachtanken geben. Bei Schloß Sneznik trennen wir uns von Ferdl, vorbei am Luisenstein geht es dann mühelos hinauf Richtung Sneznik. Leider folgen wir hier der neuen, frischen Markierung, gefolgt von drei Stunden Irrfahrt.
Wir kommen letztendlich viel zu spät nach Leskova Dolina, und werden dort sehr freundlich vom Hausherren in bestem Englisch begrüßt. Bei Met, Keksen und viel viel Wasser erholen wir uns ein bißchen von den unnötigen Mühen, und, ja, es war heiß. Mario repariert einen schleichenden Patschen, der erste technische Defekt in vier Tagen, sensationell für diese Strecke und die ganzen Belastungen.
Dann biegen wir rechts auf die Georgsstraße ein, 17km Schotterstraße bergauf durch Bärengebiet. Bei der Jagdhütte nach ca. einem Drittel der Auffahrt herrscht tolle Stimmung, ein bißchen abseits der Straße wird aufgekocht und angefeiert, die Tische neben der Hütte biegen sich unter den vielen Köstlichkeiten, die Slowenen verstehen zu Feiern. Wiederum werden wir großzügig mit Wasserflaschen versorgt, dann geht es weiter, zwei im Sitzen, einer im Stehen. Nach langer Weiterfahrt erreichen wir ein Partisanendenkmal und überschreiten zum ersten Mal die Grenze nach Kroatien, wenn auch nur für‘s Foto. Dann geht es hurtig runter nach Gomance, wir lassen es so richtig tuschen, ein toller, anspruchsvoller high speed downhill. Unten am Hochplateau angekommen repariert Christian noch schnell einen Patschen, damit jeder zumindest einmal an seinem Rad geschraubt hat. Dann geht‘s weiter auf einer brettlebenen, gleissenden Schotterstraße Richtung Grenze. Wir fühlen uns beobachtet, sowohl von kroatischen als auch slowenischen Grenzsoldaten, aber wahrscheinlich schert sich in dem Moment eh nur Ferdl um uns, der sich aufgrund unserer mehrstündigen Verspätung schon Sorgen macht und die Radlfahrer-Überlebensration schon eingekauft hat, Bananen und Wasser. Kurz vor der Grenze erreicht uns dann eine von Ferdl‘s Nachrichten, und wir verabreden einen Treffpunkt irgendwo auf der Strecke nach Klana. Die letzten Meter hinauf zur symbolischen Grenze nach Kroatien, danach geht’s hinunter ins Tal Richtung Klana, und kurz vor Klana kommt uns dann auch schon Ferdl entgegen. Wir haben uns dazu entschlossen noch am Samstag retour zu fahren und verwerfen den ursprünglichen Plan, am Ende der Tour die Wadeln bei Opatija in die Adria zu halten, eigentlich schade, aber unser Umweg an diesem Tag war einfach zu lang, wertvolle Stunden gingen verloren, es ist schon 18:00. Egal, wir montieren die Räder (relativ schwindlig) auf Ferdls Kofferraumdeckel, Günther schmeißt noch schnell seinen Sattel mit einem lauten Schrei der Erleichterung ins Gebüsch (holt ihn dann allerdings wieder, aber es hat unheimlich gut getan!), wir steigen ein und fahren bei Ilirska Bistrica wieder über die Grenze Richtung Postojna. Ferdl kennt dort eine Pizzeria der Spitzenklassen, und wir genießen die letzten Momente unserer Tour in der untergehenden Abendsonne, und, ja, es war auch an diesem Tag heiß, sehr heiß. Die Rückfahrt nach Graz verläuft ohne Probleme, kurz vor Mitternacht überqueren wir die Grenze, und die E6 Tour 2005 nimmt für alle Teilnehmer ein versöhnliches Ende. Die Eindrücke waren überwältigend, vor allem für die E6 Neulinge Mario und Günther.
Männer, es war großartig!!! E6, wir kommen wieder!!!















Nova Vas
Klana / Kastav