
Treffpunkt 05:30 am Firmenparkplatz in Lannach. Fahrt nach Eibiswald im VW Bus von Christian und Barbara, um 06:30 geht's los. Start am Hauptplatz von Eibiswald, von nun an geht's bergauf, mühelos, alles fahrbar. Den Radlpaß vollkommen überschätzend fliegen wir geradezu mit unseren 10-12kg Rucksäcken hinauf und müssen am Grenzübergang beinahe eine Bergaufvollbremsung inlegen. Oben angekommen schauen wir noch recht frisch aus der Wäsche, doch das sollte sich bald ändern. Starker Regen am Tag zuvor machte die Abfahrt nach Radlje recht schlüpfrig, und so nähern wir uns auf dem ersten sehr schönen Single Trail dem ersten sehr schönen Kaffee in Radije. Christian ist aufgrund der „Erfahrungen" mit seinen bisherigen Mitstreitern recht verwundert wie man nach so kurzer Fahrtstrecke bereits die erste Pause machen kann, willigt letztendlich aber doch ein, und gibt gerne die erste Runde für den ersten Verfahrer aus. Es sollte zwar nicht der Letzte sein, aber Christian hat als oftmaliger E6 Befahrer einen untrügerischen Instinkt für diverse versteckte Einfahrten oder einfach „gschreams dauni"-Passagen entwickelt, so bleiben wir fortan meist auf dem richtigen Weg. Über Vuhred und Planina fuhren wir dann auf die Mala Kopa („Kleiner Hügel", haha, sehr witzig), wobei dass anfangs so eine Sache war mit dem Fahren, denn der Einstieg bei Vuhred war steil, verwachsen, und vor allem sehr nass. Wer sein Fahrrad liebt...
Auffahrt auf die Mala Kopa auf langen, „gschmeidigen“, scheinbar nie enden wollenden Schotterstraßen, freilich mit der entsprechenden Steigung. Mario beginnt der Rücken zu schmerzen, aber er beißt durch, und irgendwann tun die Füße dann ohnehin mehr weh als alles andere. Dann geht es rasant auf Asphalt hinunter nach Slovenj Gradec, und Günther entwickelt die Theorie von dem räumlichen Naheverhältnis von slowenischen Kirchen und slowenischen Kirchenwirten. Diese bewahrheitet sich und so landen wir in einer guten Spaghetteria mitten im Zentrum. Wider besseren Wissens schlagen wir uns die Bäuche voll, und bereuen es alsbald bitterlich...
Denn auf der Fahrt zurück Richtung Flughafen ist der Kreislauf knapp unter dem Asphalt liegend, das Thermometer zeigt bereits 33°C, und so begeben wir uns, nachdem wir das erste schattige Wäldchen wieder erreicht haben, in stabile Seitenlage. Dann geht es munter weiter Richtung Burgruine „Grad Vodriz“, die wir dann aber eigentlich eh nicht zu Gesicht bekommen haben, wahrscheinlich gibt es die gar nicht, nur diesen unmenschlichen Klettersteig hinauf, wo wir vom ersten Kamerateam unterwegs gefilmt und interviewt wurden (Eurosport wird sich darum reißen!) Manch Überlebende erinnern sich noch an das im Tal aufgestellte Hinweisschild „Grad Vodriz, 200m“ - es hätte wohl heißen sollen „Grad Vodriz, 200Hm“.
Kurz vor Sleme noch ein geschicktes taktisches Täuschungsmanöver von Christian, Eingeweihte wissen worum es geht. Hier blieben kurzfristig tiefenpsychologische Narben zurück, mit so etwas scherzt man einfach nicht, nicht nach diesem Tag, nicht so kurz vorm Wirt‘n, oder auch nicht. Kurz danach um ca. 17:00 dann endlich das rettende Stopschild, nach 10h 30min Fahrtzeit. Das erste Lasko Pivo zischt spurlos an uns vorbei, und glücklich beziehen wir unser Zimmer. Die Dusche dauert Stunden...
Der Wirt muss den Laden an diesem Tag alleine schupfen, was sich scheinbar auf seinen Gemütszustand geschlagen hat. Nur widerwillig kredenzt er uns die Köstlichkeiten seiner Küche. Uns wurscht, Hauptsache viel und gut. Christian lässt noch mit der einen oder anderen Gräuelgeschichte bezüglich der nächsttäglichen Streckenführung aufhorchen, gibt sich aber alles in allem recht bedeckt, wofür ihm die Mitreisenden im Nachhinein eigentlich dankbar sind. Früh geht es in die Harpfen, wir freuen uns bereits auf die Herausforderungen und Schönheiten des nächsten Tages, die dann auch nicht lange auf sich warten haben lassen.










Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Tag 1, 27.07.2005, 72 km, 2550 Hm
Eibiswald - Radlje - Mala Kopa - Slovenj Gradec - Grad Vodriz - Sleme


Eibiswald
Sleme