Tag 2, 28.07.2005, 76km, 2150Hm
Sleme – Mozirje – Marija Creta – Motnik – Trojane – Limbarska Gora – Moravce – Vidrga
Start um 07:00 in Sleme, nach überraschend üppigem Frühstück, mit den schon berühmt berüchtigten warmen Würsteln. Die Temperaturen sind trotz 1100m Seehöhe schon sehr angenehm, was auf einen heißen Tag schließen lies. Auf der rassigen Abfahrt steigt jeder von uns einmal unfreiwillig ab (Mario sogar vor stehender Kamera, „zufällig“ war Christian zur Stelle). Christian beschädigt seinen Rucksack, flickt ihn später aber ganz professionell mit Nadel und Zwirn. Anschließend geht es über gestuftes Gelände Richtung Marija Creta. Einmalig die Fahrt hinauf in der ewig feuchten Schlucht, diesmal ohne Patschen, Ferdl hatte letztes Jahr ja nicht soviel Glück. Einmalig auch die ganze Landschaft rundum und die vielen „Steige“ und „Stiche“, wir nehmen die Höhenmeter kaum wahr...
Fast oben angekommen kehren wir noch bei einer freundlichen Familie am Bauernhof ein und jausnen ordentlich, damit wir auch die letzten Anstiege hinauf Richtung Marija Creta schaffen. Auf der Abfahrt nach Motnik sind einige der schönsten Single Trails zu befahren, aber auch einige der knackigsten Gegenanstiege. Und dann der SUPERGAU!!! Der Wirt‘n ist im Urlaub, und wir schauen schön blöd aus der verschwitzten Wäsche!
Freilich gibt es in diesem Kaff nicht ein einziges weiteres Gasthaus mit warmer Küche, und die Moral sinkt kurzfristig auf weit unter Null. Wir fragen uns in eloquentem Slowenisch durch den Ort und landen schließlich in der Indian Pub Bar, wo wir zumindest ein Pivo und ein schattiges Plätzchen zum Jausnen bekommen. Erst ein kleines Nickerchen macht uns wieder fit für die Höhenrücken rüber nach Trojane.
Trojane, wir lieben dich. Herrliches Gasthaus, herrliche Aussicht, herrlich kühle Getränke, herrliche Spaghetti! Auch die riesigen Krapfen schauen verlockend aus, aber wir haben aus unseren Fehlern gelernt! Eher geruhsam kommen wir wieder auf Touren, und daß ist auch notwendig, schließlich sind wir gehörig hinter dem Zeitplan. Obwohl es auf den Schotterstraßen meist bergauf geht kommen wir nun zügig voran.
Die darauffolgenden kilometerlangen Trampelwege unter anderem quer durch eine schottrige Doline sind einsame Spitze! Wir radeln geradezu euphorisch hinauf Richtung Limbarska Gora, einer wunderbar über dem Tal Richtung Laibach gelegenen, frisch renovierten Kirche. Leider gibt es hier heroben keine Zimmer, und so zischen wir hinunter nach Moravce. Die touristische Infrastruktur in Moravce läßt wie schon erwartet zu wünschen über, selbst die „Gaststätte“ Kauka hat keine Betten für uns, und so fahren wir auf gut Glück Richtung Osten, ein paar schwindligen (weil nicht verstandenen) Beschreibungen folgend.
Links zu den einzelnen Tagesetappen:































Die Rettung liegt in der ca. 15km 8oder waren es 150km...?) entfernten Gaststätte Pri Vidrgarju, die wir nach entsprechendem Mannschaftszeitfahren mit letzten körperlichen und mentalen Kräften und knapp vor Einbruch der Dunkelheit nach 14h Fahrtzeit bei einbrechender Dunkelheit um ca 21:00 erreichen. Hier sind genügend schöne Zimmer verfügbar, und beim nächsten Mal werden wir dann von Limbarska Gora direkt über Ples nach Vidgra abfahren. Nach kurzer Toilette geht es gleich auf in den Gastraum, der freundliche Wirt tischt ein paar riiiiiesige Gordon Bleu auf, und die leeren Mineralstoffspeicher werden noch schnell mit einigen isotonischen Hopfen-Malz-Getränken aufgefüllt. Ein wunderschöner, aber auch sehr anstrengender Tag nimmt einen sehr versöhnlichen Ausklang.

Vidrga
Sleme