Tag 3, 29.07.2005, 85km, 2200Hm
2500Hm, Vidrga - Moravce - Senoceti - Jance - Grosplje - Turjak - Mackovec - Nova Vas
Abfahrt von unserer Unterkunft nach reichlichem Frühstück um ca. 07:30, Einrollen auf der Asphaltstraße Richtung Moravce, danach geht es zuerst gschmackig hinauf nach Sv. Miklavca, letztendlich ist aber schließlich doch jeder Höhenmeter auf Asphalt ein geschenkter Höhenmeter. Was für eine Belohnung bei der Abfahrt Richtung Senoceti. Manchmal nehmen wir vor lauter Freude am Fahren sogar das Rad auf die Schulter, schließlich will man seinen Boliden ja nicht allzu sehr über unfahrbare Passagen schinden. Mario missachtet dieses Gebot einmal, und prompt schlägt ihm ein Fels eine ordentliche Kerbe in die Kettenstrebe. Unten angekommen nehmen wir bei einer Raststätte einen wunderbaren Cappuccino zu uns und Günther passt die Distanzierung seines hinteren Bremssattels an.
Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Aber dann ist endgültig Schluß mit lustig. Bei Jevnica überqueren wir die Save, und Christian findet einen Asphaltstich wie nie zuvor gesehen, Steigungsprozente knapp an der Grenze zur Dreistelligkeit. Das sollte aber erst der Einstieg hinauf nach Jance sein, und bald schwitzen wir uns den Rest des Vormittags hinauf nach Jance, die Affenhitze macht einige Verschnaufer notwendig...
Nur sehr, sehr mühelos nähern wir uns dem Gipfel. Wie überall werden wir auch hier sehr freundlich mit Wasser versorgt, und bald erholen wir uns vom Schlimmsten. Dieser Gipfelsieg war hart erkämpft. Lange geht es dann dahin in eher sehr kupiertem Gelände, wir fahren grundsätzlich von Bergkirche zu Bergkirche, das macht die Orientierung einfach leichter, nicht aber die Fortbewegung an sich, und, ja, es war heiß.
Bei der Weiterfahrt versäumen wir die versteckte Abzweigung nach Kucelj und vernichten wertvolle Höhenmeter auf einer plumpen, aber in dem Moment wunderschönen weil mühelosen Asphaltabfahrt. Die Routenwahl wieder hinauf nach Polica ist eher Intuition, selbst von Einheimischen lassen wir uns nicht vom richtigen Weg abbringen, der immer schmäler, verwachsener und feuchter wird. Die ersten Furten nehmen wir noch gelassen, danach geht es aber richtig zur Sache, und der Weg zurück zum E6 kostet richtig viel Zeit und Schweiß, und, ja, es war heiß.
In Polica angekommen füllen wir bei einem großen Bauernhof wieder unsere Wasserreserven auf und machen mit Ferdl ein Treffen in Grosuplje aus.






















Nach einem mehr als opulenten Mahl in gemütlicher Gastgartenatmosphäre nehmen wir erst um 17:00 wieder Fahrt auf, es geht auf teilweise sumpfigen Single Trails steil bergauf durch Bärenland und militärisches Sperrgebiet, die Gelsen machten uns aber mehr zu schaffen. Kurzes Duell mit einem stinkigen Traktor auf der Asphaltstraße kurz vor Turjak, wo wir einen schnellen Stärkungstrunk einnehmen. Die Fahrt auf den darauf folgenden wunderschönen Single Trails ist nicht für alle ein reines Vergnügen, Günther kämpft Zusehens mit seinem neuen Sattel, der eine gewisse Inkompatibilität mit dem Allerwertesten aufweist. Wie auch immer, Radfahren kann man ja auch im Stehen, und über Osolnik und Centa tauchen wir hinunter in die Waldschlucht, da war ohnehin teilweise entspannendes Tragen angebracht. Von Stretlje hinauf nach Macki war mit Ferdl‘s Worten gesprochen „nett“, er wartet oben und begrüßt uns mit aufmunternden Worten, wär‘s nicht er gewesen, es hätte schlimm geendet. Bei Mackovec führen wir ein Telefonat mit Walter Sackl, der uns noch aufmunternde Worte zuspricht, schließlich weiß er was wir schon hinter uns haben. Dann aber nichts wie abwärts, auf rasanten Schotterpisten geht es Richtung Hochmoor, bergab sind wir heute unheimlich stark. Trotz fortgeschrittener Stunde entschließen wir uns zur Durchquerung des Hochmoors, und wir werden von einer beeindruckenden Landschaftszenerie belohnt. Bei der Ausfahrt wird es schon langsam dunkel, wir drücken noch mal ordentlich an, und um 20:45 kommen wir im Zielort Nova Vas an. Die Gaststätte Sla Mar ist eine Sensation, die Wirtsleute sind sehr freundlich und bemüht, und das hervorragende Wildschweingulasch paßt gut zum besten Union Bier das wir je getrunken haben. Und dann erst die Nachspeise! Müde aber zufrieden gehen wir zu Bett, es war wahrscheinlich einer der drei anstrengendste Tage bisher.


Nova Vas
Vidrga