Dalmatia Sail & Ride 2019

Das Beste aus zwei Welten: Hart am Wind segeln und hart auf Schotter radeln in Dalmatien.

92 Seemeilen in den Kornaten und auch ein bisschen was mit dem Rad.

05. Oktober bis 12. Oktober 2019

3 Tage, 273km, 2510Hm

Wolfi, Hannes, Ferdl und Günther

Tag 7, von Skradin aus entlang der Krka bis Knin und retour, 118km, 1065Hm

Früh verlassen wir ohne Frühstück das Apartment, die Räder kommen auf die Autos, und ab geht es nach Skradin, dem Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Tour nach Knin. Schnell ist in der schönen Altstadt ein nettes Lokal mit gutem Frühstück gefunden. Bei schönstem Wetter geht es los, ohne viel Aufwärmen geht es gleich in die erste Steigung. Spätestens nach einer Baustelle samt Straßensperre ist es endgültig vorbei mit dem wenigen Verkehr, wir rollen durch schöne Landschaften zunächst auf Asphalt mal auf mal ab.

Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Dann verlassen wir die Straße und nehmen einen zunächst schön zu fahrenden Schotterweg, der aber alsbald in eine beinharte Rumpelpiste übergeht. Ein paar Kilometer geht es so dahin, die Hintern leiden, die der Gravelbikefahrer noch umso mehr, nur Wolfi genießt die temporären Vorteile seines Fullies. Irgendwann schaffen wir aber auch diesen Streckenabschnitt, auf einer großen Straße ohne viel Verkehr geht es weiter Richtung Knin. Wir können der Versuchung nach einem schönen Aussichtspunkt und etwas Pause nicht widerstehen und werden belohnt von einem geruhsamen Blick hinunter ins Krka-Tal.

Schöne Wege führen uns oben angekommen weiter, wir hätten dann aber vielleicht doch auf den ausgewiesenen Radwegen bleiben sollen und nicht dem Track folgen, der uns in weiterer Folge in eine wilde Gegend mit vielen Dornen, Gestrüpp und Steinen führt. Teilweise erkennt man den Weg gar nicht mehr, es ist  mühsam, kilometerlang geht es leicht ansteigend dahin, ein harte Stück Arbeit!

Die restliche Strecke hinüber nach Knin nahe der Grenze zu Bosnien und Herzegowina ist dann mehr oder weniger schnell erledigt, mit einer rasanten Abfahrt kommen wir in der wenig pittoresken Stadt an. Selbst eine Pizza zu finden fällt uns nicht leicht, nach etwas Herumgesuche finden wir dann aber doch ein nettes Platzerl mit solider Verpflegung. Die Jahrtausende alte Festungsanlage von Knin hingegen ist sehr beeindruckend, wir umrunden die Burg, queren wiederum die Krka und kämpfen uns auf steilem Aspahlt den Gegenhang hinauf.

Endlich wieder auf brauchbaren Schotterstrassen rollen wir rasch nach Süden, auf den folgenden Asphaltstraßen geht es dann einigermaßen zügig dahin. Doch die gastronomische Infrastruktur ist in dieser Gegend äußerst bescheiden, Kilometer um Kilometer geht es durch schöne Landschaft, aber mit einem zischenden Ožujsko Pivo schaut es hier wahrlich nicht gut aus.

Aber irgendwann überschreiten wir dann halt den Punkt wo wir nicht mehr können und fahren dennoch weiter, geht doch. Selbst einem Umweg an den Rand der Krka-Schlucht nehmen wir noch auf uns und werden von einem herrlichen Ausblick auf die Klosterinsel Visovac und mit einer kurzen Pause belohnt.

Wir umfahren ein grobes Schotterstück, stürtzen uns an zerklüfteten Felsformationen vorbei hinunter ins Krka-Tal und zerschellen am Gegenhang. Es folgen lange lange lange Kilometer zurück Richtung Skradin. Die Beine wollen auch nicht mehr so richtig, außer bei Hannes, er hat keinerlei Gnade mit der Wade und den Kamerade. Richtig geil ist dafür die abschließende Abfahrt hinunter nach Skradin, eine schöne Belohnung für das Mühsal des heutigen Tages. Im Hafen der Altstadt nehmen wir ein paar Getränke zu uns, schnell sind wir wieder zurück in Tribunj.

Nachdem wir uns wieder fesch gemacht haben gehen wir eine Runde durch die Altstadt und finden schließlich im Restaurant Markiolac noch einen freien Tisch. Hier wird gerade mit den Stammgästen der Jahresabschluss gefeiert, wir werden dennoch in die geschlossene Gesellschaft aufgenommen und speisen bei traditioneller Musik und guter Stimmung geradezu fürstlich.