Alpannonia

Just do the Jogl 2015

Dort wo die Ebenen der Steiermark auf die Berge des Burgenlands treffen  überschreiten wir mit unseren Rennrädern Grenzen - und nicht nur die eigenen.

14. Mai 2015 bis 17. Mai 2015

4 Tage, 460 km, 6.800 Hm

Franz, Wolfi, Hannes, Martin, Günther


Eine Weltklasseetappe, vom Gasthof zur Traube zum Gasthof zum Weinberg, wir starten um 07:30 mit Frühstück. Martin zahlt alles, bis auf Essen und Trinken. Trotzdem fahren wir ab und nach ein paar gemütlichen Kilometern werden wir telefonisch auf unsere Zechprellerei aufmerksam gemacht. Die Sache ist schnell erledigt, wozu gibt es schließlich Telebanking. Dann machen wir uns endgültig über alle Berge (Hügel), deren es hier nicht zu wenige gibt, was man dem Profil aber eigentlich gar nicht so richtig angesehen hat. Und am Weg nach Lutzmannsburg durchqueren wir scheinbar auch Kroatisches Hoheitsgebiet.

Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Tag 3, Samstag 16. Mai 2015, 110 km, 1300 Hm: Neckenmarkt - Horitschon - Deutschkreuz - Lutzmannsburg - Lockenhaus - Burg Schlaining - Großpetersdorf - Kohfidisch                                                             

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T3

Ü3 Kohfidisch

Ü2 Neckenmarkt

Nach zwei Stunden auf und ab haben wir fast das halbe geplante Tagespensum hinter uns und Martin wir übermütig. Tenno läßt grüßen, er macht auf Lokomotive, wir folgen locker. Ein Rennradfahrer mit Aerofelge erweckt dann endgültig seinen Jagdinstinkt, dieser Luftwiderstandsverweigerer wird geschluckt wie nur was, bis zum nächsten Hügel halt, dann sagen wir "Auf Wiedersehen" und er "Auf Nimmer Wiedersehen". Durch diese Niederlage bestärkt erwacht unser Gusto auf Kaffee und Kuchen, aber in dieser  Gegend ist nichts los und so fahren wir auf einem Radweg bis Lockenhaus und freilich lassen wir die Auffahrt zu dieser wirklich beeindruckenden Festungsanlage nicht aus. Danach geht es rasant hinunter ins Zentrum, hier finden wir die erhoffte Rast und bereiten uns mental auf die Auffahrt auf den höchsten Berg des Burgenlands vor.

Wer hier vom hohen steirischen Berg-Ross herunter milde gelächelt hat wird spätestens nach fünfhundert schön zu fahrenden Höhenmetern eines besseren belehrt, tolle Gegend, rasante Abfahrt. Aber als wir auf der anderen Seite am Fuß des Geschriebensteins angekommen sind bekommen wir Hunger. Da es auf direktem Wege nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel gewesen wäre beschließen wir kurzerhand einen Abstecher zur Burg Schlaining. Die Fahrt dorthin zieht sich dann zugegebener Maßen ein wenig, wir erleiden allesamt einen gröberen Hungerast. Nur mit viel Mühe retten wir uns auf äußerst hügeliger Straße hinüber zum Fuße des Talschlusses im Schatten der Burg, wo wir gnadenlos Wienerschnitzel und Ähnliches zu uns nehmen. Danach geht es mit schwerem Zwettler Syndrom hinauf zur Burg, very impressive indeed, ein Kaffee bringt uns wieder auf Vordermann.

radeln

Wir rollen wieder Richtung Süden und nehmen Fahrt Richtung Großpetersdorf auf, wo wir wieder auf unseren ursprünglichen Kurs treffen. Auf herrlichen Radwegen geht es weiter, wiederum Genussradeln pur! Bei Badersdorf erkundigen wir uns bei ein paar gesprächigen älteren Damen nach dem nächsten Wirten und kehren schließlich bei der berühmten Aloisia ein, die uns mit dem ersten Burgenländischen Hochzeitsmuseum und einer Unmenge an Keksen und Rotwein verwöhnt, eine grandiose Kombination in unserem Zustand!

Etwas leutseelig nehmen wir danach die letzten Höhenmeter hinauf zum Csaterberg in Angriff, eine letzte Attacke und schon sind wir oben, herrlich die vielen Weinstöckl, großartige Volksfeststimmung, die Feuerwehr und eine angehende polternde Braut sorgen hier für Stimmung. Wir beziehen die überraschend modernen Zimmern und genießen ein gutes und reichliches Abendessen.

Abends lernen wir den Wirten und multifunktionalen Bürgermeister Norbert Suksol kennen, der uns als potentielle zukünftige Botschafter der Marktgemeinde Kohfidisch im Allgemeinen und des Csaterbergs im Speziellen erkennt. Er zeigt uns das international bekannte Steinmuseum, Stichwort Petrified Forrest, in dieser Form weltweit nur hier und an der Westküste der USA vorkommend. Vor lauter Naturkunde lassen wir aber auch den durchaus ansehentlichen Weinkeller nicht links liegen, er lädt uns kurzerhand auf ein paar Flaschen vorzüglichen Wein aus der Gegend ein und wir verbringen einen lustigen und interessanten Abend.

Nach dem durchaus deftigen Essen machen wir einen gemütlichen Verdauungsspaziergang hinauf zu den malerischen Weinstöckln am Weinberghang über unserer Unterkunft, einen herrlichen Blick hinein in die südburgenländische Hügelwelt inklusive.