Ja, ja, Rennradfahrer haben‘s gut, vor allem wenn die Sonne am Morgen ihre Arbeit schon tut. Nach reichlichem Frühstück rollen wir durch die Altstadt von Lienz, welche schon deutlich die Vorbereitungen für die heute stattfindenden Dolomitenradrundfahrt erkennen läßt. Aber das wahre Rennen des heutigen Tages beginnt nicht erst um 10:00...sondern schon zuvor, als wir nämlich den Iselsberg nach oben pedallieren und glauben den Großglockner persönlich bezwungen zu haben. Ein hartes Stück Arbeit so früh am Morgen!
Links zu den einzelnen Tagesetappen:
Tag 3, Sonntag 08. Juni 2014, 137 km, 3300 Hm:
Lienz - Iselsberg - Heiligenblut - Großglockner - Edelweißspitze- Zell am See - Hinterthal am Hochkönig











Nach steiler und entsprechend rasanter Abfahrt vom Iselsberg fahren wir das Mölltal bergauf, eine herrliche Landschaft tut sich vor uns auf und weist uns den Weg hinein in die höchsten Berge Österreichs. Wir nehmen die Herausforderung an und strampeln einmal hinauf bis Heiligenblut, wo wir die erste Rast des heutigen Tages machen und bei grandiosem Kaiserwetter den Glockner bewundern.






Während der Alte und der Junge wieder einmal den Generationenkonflikt per Pedal austragen, nutzen Martin und Günther die Rastmöglichkeit vor der kurzen Abfahrt hinunter zur Kreuzung Franz Josef Haus / Hochtor.
Martin fühlt sich aufgrund seiner schrammen noch schwächer als Günther und beschließt die „Abkürzung“ direkt hinauf zum Hochtor, die ja eh ganz leicht zu fahren sein soll...
Günther folgt den Helden hinauf zur Pasterze, vorbei an meterhohen Schneewechten geht es auf schöner Straße den Berg hinauf, am Pfingstsonntag freilich nicht ganz ohne Begleitverkehr. Oben angekommen genießen wir die herrliche Aussicht und fahren zum Mittagessen zu einer der nächstgelegenen Hütten ab.
















Das mit der leichten Anfahrt hinauf zum Hochtor war natürlich ein Schmarren, steiler wird‘s nimmer, aber eher noch schlimmer. Traumhaft der Ausblick, herrlich die Temperaturen hier heroben auf über 2500m, die kurze Montur ist vollkommen ausreichend. Während Franz, Georg und Wolfi schon mal den kleinen Hupfer (kaum erwähnenswert) hinüber und hinauf zur Edelweißspitze machen, geht es Günther ein bißchen gemütlicher an und trifft mit etwas Verzögerung, aber noch deutlich innerhalb der emotionalen Karenzzeit am Parkplatz beim Fuschertörl ein. Dort erreicht ihn dann das SMS von Martin dass er die Tour abbrechen wird und nach Kaprun abgefahren ist. Die Folgen des Sturzes am ersten Tag haben dann doch etwas mehr Wirkung als erwartet gezeigt, sagen wir halt einmal so...










Ein paar Panoramabilder sagen wohl mehr als tausend Worte...
Wenn die Kärntner sagen dass ihre Seite vom Glockner schön sei, was sollen dann die Salzburger sagen - einfach genial! Es folgt eine schwungvolle Abfahrt so richtig zum Genießen, lange geht es aus dem Tal hinaus Richtung Zell am See, wieder hinein in die Hitze des Frühsommers auf ein Bier in Bruck an der Großglockner Straße. Und Martin ist doch tatsächlich in der Kapruner Therme abgestiegen und läßt sich dort von sanften Händen die geschundene Muskulatur massieren.
Was soll man sagen: pain is temporary, giving up is forever! Aber wir sind nicht nachtragend - versprochen!

















Was nun folgt ist, wenn man das nach mehr als 3000Hm sagen kann, Genußradeln pur! Am Ostufer des Zeller Sees geht es weitestgehend eben dahin, wir fahren nach Norden in ein herrlich breites Tal Richtung Saalfelden am Steinernen Meer. Eine atemberaubend schöne Kulturlandschaft, herrlich zu fahren bei untergehender Sonne und gemäßigtem Tempo.

















Mit ewig Dahinbummeln ist dann aber freilich nix bei uns, die letzten 200Hm hinauf nach Maria Alm werden dann wieder ordentlich forciert gefahren, warum weiß keiner so richtig, aber so sind wir nun halt einmal.
Dafür entlohnt uns dann die Unterkunft in Hinterthal für all das Mühsal, das Hotel Almhof ist ein gut geführtes Haus mit gesprächiger Chefin und exzellentem Abendessen sowie schönen Zimmern. Wir verbringen einen angenehmen Abend und fallen in einen komaartigen Schlaf.















Bei der nun folgenden ewigen Rampe hinauf Richtung Franz Josefs Hütte trennt sich dann recht schnell die diesjährige Spreu vom alljährlichen Weizen, Georg und Franz geben die Pace vor, Wolfi wie immer konstant im Mittelfeld, während Günther und Martin ihren Gleichgewichtssinn trainieren.