Monte e Grappa 2011

Rund um den Lago di Arsie, rauf auf den Monte Grappa.

Rennradfahren an der Grenze zwischen der Poebene und den Alpen.

19. Mai 2011 bis 22. Mai 2011

4 Tage, 353 km, 6600 Hm

Franz, Wolfi, Mario, Georg und Günther

Die schöne verkehrsarme Straße hat eine geradezu ideale Steigung, sofern es so etwas überhaupt gibt. Und so rauschen wir mit teilweise 15 Höhenmeter pro Minute hinauf Richtung erstem Cappuchino, auf sonniger Terrasse mit herrlichem Blick hinüber zur Hochebene von Asiago.

Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Tag 4, So 22. Mai 2011: Arsie - Folzaso - Sovramonte - Passo Croce d`Aune - Arsie, 68 km, 1320 Hm

Lago di Arsie

Tag 4

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Es folgt ein echtes Genießerstück zum Ausrollen, schwungvoll geht es durch dichte Wälder, bevor eine rasante Abfahrt uns die verdienten Höhenmeter wieder nimmt. Dann der berühmte Gegenstich, die üblichen Verdächtigen begeben sich nach vorne (Franz, Georg), das Hauptfeld (Mario, Günther) geht es beschaulich an, während sich Wolfi taktisch geschickt zurückfallen lässt.

Was er dann da hinten aus seinem Rucksack genommen und sich wie auch immer zugeführt hat das würden selbst die abgebrühtesten Dopingfahnder gerne wissen. Die Auswirkung waren jedenfalls beeindruckend: Ein Gang seiner noch lange nicht in die Jahre gekommenen Campagnolo Super Record wird nach dem anderen nach oben durchgereicht, er fliegt am Hauptfeld vorbei und selbst das tête de la course kann nur mit Mühe seiner brutalen Attacke widerstehen.

Jedenfalls wird auch noch am Ende jegliches Pulver hinausgeschossen bis nicht mehr geht und noch ein bisschen mehr, wie es sich für ein paar vernünftige Herren halt so gehört. Es ist zunehmend heiss und manchmal glauben wir schon himmlische Glocken zu hören. Wie auch immer, oben erwartet uns dann der Passo Croce d‘ Aune und ein beeindruckendes Denkmal von Tullio Campagnolo, dem Erfinder der Schnellspannachse und Gründer der gleichnamigen Firma für Fahrradkomponenten. Ein Bier später lassen wir die Schaltungen bergab Richtung Feltre krachen (und die Bremsen glühen).

Wir verzichten darauf ein zweites Mal nach Feltre hineinzufahren und nehmen statt dessen eine sehenswerte Abkürzung durch ein einsames Tal hinunter nach Folzaso. Franz kann es wieder einmal nicht lassen und aktiviert seinen Zeitfahrmodus, alle versuchen so einigermaßen den Windschatten zu halten, nicht jedem gelingt es. Auch der Fahrer eines SUV muss der rohen Kraft weichen und gibt klein bei, das kommt halt vom unvorsichtigen Bummeln auf Landstraßen.

Schließlich erreichen wir dann wohlbehalten den Campingplatz, wir duschen und hauen uns nochmals die Bäuche für die lange Heimreise voll. Vier Tage Rennradfahren gehen ohne eine einzige Panne zu Ende.

Diesmal wählen wir für die Heimfahrt die nördlichere Variante über Belluno, wobei wir für die ersten 40 Kilometer eine ganze Stunde über kleine Bundesstraßen und unzählige Kreuzungen rollen. Dann nehmen wir auf der Autobahn Fahrt auf und es geht zügig Richtung nach Hause. Mario ist zu Franz und Wolfi in das Auto ohne Wohnwagen umgestiegen, weil er von Villach mit dem Zug aus nach Salzburg fahren will (zu seiner anderen gesellschaftlichen Verpflichtung).

Kurz nach Udine dann noch ein kleiner Schreck, der Sharan von Günther geht in den Motornotlauf, was in Verbindung mit den aktuellen 3,5 Tonnen Lebendgewicht samt Hänger kein zügiges Weiterkommen mehr erlaubt. Gemäß einer alten Steuergeräteweisheit bewirkt ein Neustart nach kurzem Zusperren und Abwarten (sowie Dichtung am Wohnwagen reindrücken) Wunder, der Motor erwacht wieder mit alter Stärke und nach kurzer Prüfung auf austretendes Öl oder sonstige Pfeifgeräusche geht es dann problemlos weiter.

Zur Sicherheit alarmieren wir noch Franz, wir treffen uns bei der Raststation am Wörthersee und bekommen bis Graz Begleitschutz. Und Wolfi bekommt zur Belohnung ein neues Rad, aber halt ohne die formschönen Campognolo-Komponenten.