Monte e Grappa 2011

Rund um den Lago di Arsie, rauf auf den Monte Grappa.

Rennradfahren an der Grenze zwischen der Poebene und den Alpen.

19. Mai 2011 bis 22. Mai 2011

4 Tage, 353 km, 6600 Hm

Franz, Wolfi, Mario, Georg und Günther

Der Morgen begrüßt uns mit blauem Himmel. Frühstück und Vorbereitung sind bis 10 Uhr erledigt und wir rollen uns wieder auf der gleichen Schupfen (über die sich dann ein paar Tage später auch der Giro raufgeschunden hat) wie Tags zuvor ein. Unten im Brentatal angekommen wählen wir aber diesmal die Variante nach links um alsbald die Talseite zu wechseln und den knackigen Aufstieg hinauf nach Enego in Angriff zu nehmen.

Links zu den einzelnen Tagesetappen:

Tag 2, Fr 20. Mai 2011: Arsie - Enego - Gallio - Asiago - Bassano del Grappa - Valstagna - Arsie

                                      121 km, 1910 Hm

Lago di Arsie

Tag 2

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Schon von weit unten ist die markante Kirche von Enego gut zu erkennen, und jeder erfahrene Bergkirchenfahrer weiß: wo eine Kirche, da auch ein Kirchenwirt. Und so kehren wir dann auch verschwitzt ins erste Cafe ein, der Cappuchino ist wunderbar, die kurze Rast am Hauptplatz bei Sonnenschein tut allen gut. Frei nach Georg Danzer erweitert Franz seine Sammlung 13 schmutziger Fotos...

          

Asiago selbst entpuppt sich als mondäner Ort auf einem Hochplateau, wir cruisen durch die Altstadt auf der verzweifelten Suche nach etwas Essbarem. Der Hunger und die Ungeduld treiben uns schließlich in das Terassenrestaurant des Hotel Europa, wir essen Salat um 200 Schilling (in Lira war das noch richtig viel Geld) und 4 Ravioli um zehn Euronen. Aber geschmeckt hat es bestens.

Ja was sollen wir sagen, einen Scheißdreck ist es uns schlecht gegangen. Auffallend auch wieder das Auftreten unseres Dandyman - guess who! Ja und da es in Italien mit Größen aller Art (ausser Berge) nicht so weit her ist darf dann auch die Minimundus-Ausgabe eines Bierkrügerls nicht verwundern (zisch und weg...).

Wir verlassen Enego und fahren die geschmeidigen Straßen Richtung Gallio empor. Der vermeintliche Zacken im Höhenprofil entschärft sich dabei als gemütlich überfahrbare Brücke, genussvoll ziehen wir mehr oder minder entlang den Höhenschichtlinien hinüber bis Asiago.

Mit mehr oder minder vollem Magen geht es nach dem Mittagsessen noch eine kurze Rampe hinauf, die aber sowohl was Bauchfüllungsgrad, Hitze als auch Steigungsprozente betrifft weit weg von jeglichem Vergleich mit Zwettl ist. Es folgt eine tolle Abfahrt hinunter bis Bassano del Grappa, ständig begleitet von einem großartigen Ausblick hinab auf die weinbewachsenen Ausläufer der Berge rund um die Prosecco e Grappa Metropole.

Die Ebenen Norditaliens begrüßen uns mit hohen Temperaturen und zahlreichen Oldtimern am Hauptplatz von Bassano del Grappa. Wir schlürfen diverse caldo e freddo Cafekreationen und geniessen männliche Kaffeehauskultur (d.h. zeitweises Schweigen ist möglich...). Ein ausgezeichnetes Gelati rundet die Erholung ab und wir verlassen die Stadt Richtung Arsie.

Aus dem Norden drückt es die ersten Wärmegewitter herunter und wir radeln dem Unvermeidlichen entgegen. Fünfzehn Kilometer vor dem Ziel holt der Regen ein, wir legen kurzerhand die leichte Regenmontur an (das Sackerl fürs Packerl) und biegen von Valstagna kommend rechts hinauf zum Lago di Arsie. Die nun folgende Bergwertung hat alle einigermaßen überrascht, schließlich erreichen wir aber dann doch die letzten Höhenrücken über dem idyllisch gelegenen See und rollen gemütlich ein paar würdevolle Attacken Richtung Campingplatz.

Nach der Ankunft wir erst einmal aufgewärmt, danach wieder ordentlich angekocht, schließlich haben wir heute einiges hinausgepulvert und morgen umso mehr noch vor. Übrigens, wir befinden uns im Jahr 2011. Das ganze Team besetzt das Vorzelt. Das ganze Team? Nein! Ein unbeusamer Marionix bevölkert dauertelefonierenderweise die Parkbank am See und hört nicht auf dem gemeinsamen Zusammensitzen Widerstand zu leisten. Das Leben ist nicht leicht für den Rest der Truppe, die alsbald in den befestigten Lagern Hiltonium und Attegia liegen...