Völlig überraschend kommt schon früh gute Stimmung in den Zimmern auf, um 07:30 gibt es Frühstück,

das Wetter ist trotz eher schlechter Vorhersagen mehr als OK. Leider funktioniert die Waage von Franz wieder, das amtlich nicht geeichte Ding liefert aber wiederholt unzuverlässige Ergebnisse welche daher hier nicht veröffentlicht werden. (Toleranzbereich Gesamtmasse Mann, Maschine und Gepäck: 87kg - 122kg !!!)

Anfangs geht es noch gut (weil gleich bergab), aber schon nach kurzer Fahrt zerschellen die vom Vorabend schwer gezeichneten Körper an der ersten Gegensteigung (mindestens 1 ‰) hinauf zur slowenischen Grenze. Wir gehen es betont langsam an und genießen eher die großartige Aussicht hinunter auf Buzet,

es geht auf einer verkehrsarmen malerischen Straße gleich einmal hinauf auf 800m.

Die ersten 700 Höhenmeter sind geschafft und langsam steigt auch wieder die Leistungsbereitschaft unserer untertänigen Körper. Wir rollen durch eine schöne Hochebene bevor es wieder unvermittelt und steil hinunter ins Tal zu Kaffee und Kuchen geht. Auf der Trasse einer alten Römerstraße geht es dann über viele Stiche hinüber nach Hum, der angeblich kleinsten Stadt der Welt.

Viel los ist wirklich nicht in Hum, außer einer Unmenge an Touristen - und das in der Nebensaison. Wir schlendern und schlittern mit den Rennradschuhen über aalglatte Pflastersteine, welche im Lauf von Jahrhunderten auf Reibwert fast nix poliert wurden. Dann lassen wir diesen Massenauflauf hinter uns und rollen genussvoll hinunter ins Tal.

Nach einer pittoresken Bachüberquerung geht es einen gnadenlosen Stich senkrecht hinauf, sowohl Ketten als auch Lungen jammern hörbar. Bei Günther reisst bei einem µ-Sprung Event eine Speiche am Hinterrad, oben angekommen wird die Felge wieder zentriert, es geht problemlos voran, bis auf den Hungerast halt...

Wellig geht es durch die schönen Hügellandschaften Richtung Pazin. Wir kommen in die Nachwehen eines Wolkenbruchs, die Straßen sind nass, wir retten unsere beinahe noch trockenen Hintern in ein Gasthaus und wärmen die Allerwertesten mit Kuscheldecken, gefolgt von gutem Essen.

Nach kurzer Stadtrunde im reizlosen Pazin geht es über zwei knackige Hügel und viel schöne Gegend bei Gracisce auf einsamen Nebenstraßen hinüber nach Labin.

Die Suche nach einem Radgeschäft zwecks Reparatur der beleidigten Felge bleibt erfolglos, wir rollen hinunter in die wunderbar gelegene Bucht von Rabac. Das Hotel Allegro ist schnell gefunden, nach einem Finisherbier genießen wir die schöne Aussicht und das gute Abendessen. Müde bin ich geh zur Ruh...