Herbes der Provence


Die Provence - ein velophiler Kräutergarten der ganz besonderen Art, mit malerischen Schluchten und Landschaften, vom Wind zerzausten Gipfeln und mittelalterlichen Städten.

Eine Rundfahrt gewürzt mit allen Highlights einer der schönsten Rennradgegenden der Welt.

02. August 2025 bis 09. August 2025

6 Tage, 652 km, 10630 Hm

Franz, Wolfi, Hannes und Günther  

Tag 3, Dienstag 05. August 2025, 128km, 2260Hm:

Malaucene - Bedoin - Monieux - Villes-sur-Auzon - Malemort-du-Comtat - Murs - Roussilon - Goult - Menerbes

Monieux

Roussillon

Venasque

Ü3 Menerbes

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Bedoin

Ü2 Malaucene

Ü3 Menerbes

Monieux

Venasque

Roussillon

Ü2 Malaucene

Wir starten den Tag um 08:30 mit einem wunderbaren Frühstück auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein. Auf schönsten Radwegen geht es durch eine sehenswerte Hügellandschaft hinüber nach Bedoin von wo aus bei der "anderen" Tour de France der südseitige Anstieg auf den Mont Ventoux in Angriff genommen wurde.

Auf ruhigen Nebenstrassen geht es mit oftmaligem Blick auf den Mont Ventoux dann gleich einmal fünfhundert Höhenmeter nach oben, die Streckenführung ist aufgrund der elendiglich langen und kerzengeraden Steigungen mental fordernd, über den physischen Zustand brauchen wir ohnehin nicht zu sprechen. Fahrverbot hin oder her brausen wir auf einer extrem steilen Straße Richtung Monieux hinunter wo wir bei brütend heißen Temperaturen ein Mittagessen im angenehmen Schatten des schönen Dorfplatzes einnehmen.

Kurz nach Monieux beginnt dann auch gleich die sehenswerte Gorge de la Nesque, eine mächtige langezogene Schlucht der wir die nächsten 25 Kilometer auf schönsten Straßen bergab rollend folgen, ein echter Hochgenuss. Die Blicke hinab in die breite Schlucht sind immer wieder beeindruckend, die Streckenführung könnte besser nicht gewählt sein.

Als wir unten im breiten Tal ankommen hat es bereits 38°C, stellenweise zeigt das Navi dann auch über 40°C an, wahrlich kein Bemmerl angesichts des nächsten Stichs hinauf nach Mazan, wo wir im Schatten einer Terrasse mit herrlichem Ausblick ein zwei kühlende Getränke zu uns nehmen. Dass sich Wolfi bei der Auffahrt dann sogar von Günther abhängen hat lassen ist im Nachhinein gesehen bereits ein deutliches Zeichen gewesen dass er heute nicht seinen allerbesten Tag hat - und es sollte noch schlimmer kommen.

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Da es zwar nur mehr zwölf Kilometer bis zu unserer Unterkunft in Menerbes sind aber die letzten drei davon bergauf gehen beschließen wir dass Günther zur Unterkunft vorfährt um ein Auto zu organisieren mit dem wir Wolfi die finale Steigung hinauf in die Stadt bringen können. Das klappt dann auch dank unseres Hausherren Vincent ganz wunderbar. Wir bringen den waidwunden Wolfi in sein Zimmer, Nahrungsaufnahme Fehlanzeige, nur ein paar Schluck Elektrolytgetränk finden den Weg in den geschundenen Körper, auch das ist kein gutes Zeichen. Und während Wolfi sich mehr schlecht als recht erholt versorgt Severine, die Dame des Hauses, den Rest der Truppe mit einer Unmenge an Pasta und Salat - oh what a day!

Denn als wir kurz nach Venasque in die eigentlich wunderbar zu fahrende Schlucht hinauf zum Col de Murs einbiegen verlieren wir uns kurzzeitig aus den Augen. Oben am Col de Murs warten dann Hannes und Günther eine Viertelstunde auf Franz und Wolfi, aber niemand kommt daher und auch mit dem Handyempfang ist es in der Schlucht sehr schlecht bestellt. Kurze Zeit später schließt Franz auf, auch er hat lange erfolglos mitten in der Schlucht auf Wolfi gewartet. Irgendwann trudelt dann eine SMS von Wolfi ein dass wir nicht auf ihn warten sollen und dass wir uns bei der Pont Julien treffen, wir sind der irrigen Annahme dass er dorthin eine Abkürzung fahren wird. Daher geht es erst einmal auf schönen Straßen weiter nach Roussillon auf ein gemütliches Bier.

Eine halbe Stunde später sind wir dann bei der wunderschönen, mehr als zweitausend Jahre alten Pont Julien angekommen, aber von Wolfi ist weit und breit keine Spur. Wieder ein SMS von ihm, er wünscht sich bloß kaltes Wasser, kein wirklich gutes Zeichen, wir sind zunehmend besorgt. Irgendwann kommt er dann kreidebleich daher, offensichtlich dehydriert und seiner Kräfte verlustig. Die ersten Schluck Wasser werden dann gleich wieder dem Brückenfundament geopfert, Zensur und Anstand gebieten es hiervon keine Fotos zu zeigen. Jetzt ist erst einmal Ruhe angesagt, hochgelagerte Beine stabilisieren den Kreislauf, kaltes Wasser hilft, aber nur in kleinen Mengen. Und um Missinterpretationen zu vermeiden, Franz liegt nur zur Gaudi rum, zeigt keinerlei Schwäche, wie immer...

Franz the Rainmaker

Links zu den einzelnen Tagesetappen: