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Wir erleben angesichts der ganzen WM-Euphorie eine relativ ruhige Nacht, es gibt gutes Frühstück und vor allem entgegen allen Wetterprognosen: blauer Himmel Sonnenschein! Am Parkplatz versucht Franz die obligatorische Waage zum Laufen zu bringen - Gott sei Dank ohne Erfolg! Wir starten knackig hinauf Richtung obere Stadt und bummeln danach mehr oder minder Richtung Col de Lautaret. Im ständigen Bemühen abseits der Verkehrsrouten unterwegs zu sein enden wir auf einer groben Schotterstraße, über eine Brücke geht es wieder zurück zur schöne ausgebauten Straße, konstanter Druck am Pedale bringt uns weiter. Die Auffahrt zum Col de Lautaret ist relativ flach, nur gegen Ende hin nimmt die Steigung zu. Oben angekommen machen wir machen Rast bei Kaffee und Brioche und erholen uns ein bisschen für die Auffahrt zum Col du Galibier.
Ein paar Päuschen müssen dann für das Gruppetto schon drin sein, aber oben am Pass wird wieder brav zusammengewartet. Die Aussicht ist toll, es ist relativ warm und es wimmelt nur so vor lauter Rennradfahrern, kein Wunder bei dem Renommee dieses Tour de France Klassikers. Ein paar Bilder zusammen mit dem würdigen Pass-Schild sind unausweichlich, danach geht es mit Jacke rasant hinunter Richtung Norden.
Martin‘s Rad gibt beim Bremsen gar grausame Geräusche von sich, die Ursache dafür ist vorerst nicht zu eruieren, sicherheitshalber schleicht er daher etwas langsamer hinunter ins Tal. Dort angekommen essen wir ein gutes Mittagessen und nehmen nach kurzer Abfahrt die Straße hinauf zum Col du Telegraphe in Angriff. Der Pass ist von dieser Seite angefahren ein echtes Schupferl mit nur 200 Hm, auf der anderen Seite geht es jedoch mehr als 1000Hm knackig nach unten. Und weil es so schön ist kehrt Martin nach 100 Hm wieder um und fährt zurück hinauf zum Pass um auch seinen Rucksack wieder mitzunehmen.
Die Abfahrt hinunter ins Maurienne-Tal ist wunderbar, am Radstreifen der viel befahrenen Schnellstraße geht es schnell dahin, nur einmal müssen wir bei einer Unterführung die Räder in die Hand nehmen und ein Stück querfeldein über Schotter schieben. Wir rollen geplanter Maßen an unserem finalen Zielort Saint Jean de Maurienne vorbei und erreichen den Fuß von Les Lacet de Montvernier, einer schier unglaublichen Anordnung von engen Kehren welche sich den steilen Hang hinaufschlängeln. Die Straße ist bereits für den Autoverkehr gesperrt, in zwei Tagen wird hier die offizielle Tour de France drüberrollen - ein tolles Gefühl!
Oben angekommen vermissen wir ein Gasthaus zwecks Erfrischungen, ein Gewitter zieht langsam auf, und so kämpfen wir uns nach rasanter Abfahrt mit den letzten Reserven hinüber nach Saint Jean de Maurienne. Am Hauptplatz gibt es ein herrliches Finisher-Bier und gute Stimmung im Peloton. Danach beziehen wir das schön im Zentrum gelegene Hotel St. George mit einem direkten Ausblick auf die Herausforderungen des morgigen Tages inklusive. Die bereits von der Gesamtwertung Ausgeschlossenen lassen sich dann beim Beziehen der Zimmer komplett gehen, eine öffentliche Liftfahrt nach einer solchen Bummeletappe ist wirklich letztklassig!
Abends gehen wir noch auf ein gutes Abendessen in die Stadt und vergeben in Form von Ansteck-Buttons die heutige Tageswertung, welche nach mehr oder weniger objektiven Kriterien bewertet wird:
Franz:
Kämpferischster Fahrer
Prix de la combativitè
Ferdinand:
Nachswuchswertung
Maillot blanche
Wolfi:
Bergwertung
Maillot à pois rouges
Hannes:
Gesamtwertung
Maillot jaune
Günther:
Rote Laterne
Lanterne rouge
Martin:
Punktewertung
Prix de la combativitè
Die verbleibenden 600Hm sind recht mühsam zu fahren, vor allem die Höhe und der Sauerstoffmangel machen uns richtig zu schaffen. Großartig immer wieder der Blick hinunter ins Tal, toll ausgebaut windet sich die Straße hinauf bis auf 2642 Meter, einer der höchsten und oft gefahrenen Passübergänge der Frankreichrundfahrt.
Ü1 Saint-Jean-de-Maurienne
Le Lacets de Montvenier
Col du Telegraphe
Col du Galibier 2642m
Col de Lautaret 2058m
Ü0 Briancon
Ü1 Saint-Jean-de-Maurienne
Col de Lautaret 2058m
Col du Galibier 2642m
Col du Telegraphe
Ü0 Briancon
Le Lacets de Montvenier